Arbeitslosenzahlen: Zahl der Minijobs steigt – Kritik vom DGB

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Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte Anja Piel (Foto), DGB-Vorstandsmitglied, am Dienstag in Berlin:

„Dass die Zahl der Menschen in sozialversicherungspflichtiger BeschĂ€ftigung weiter steigt, ist erfreulich. Was Sorgen macht: Die Zahl der Minijobs wĂ€chst ebenfalls wieder. Allein von August bis September sind 30.000 neue geringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnisse entstanden, im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als 90.000. Minijobs können aber ‚sĂŒĂŸes Gift‘ sein. Was fĂŒr einen Teil der BeschĂ€ftigten – ĂŒberwiegend fĂŒr Frauen – kurzfristig zunĂ€chst reizvoll erscheint, endet fĂŒr einige als anhaltende Armutsfalle. Die schmerzhaften Konsequenzen des Minijobverlustes in der Krise: Kein Kurzarbeitergeld, kein Arbeitslosengeld und zumeist auch keine RentenansprĂŒche – fĂŒr einen Teil der BeschĂ€ftigten fĂŒhrt der Minijob damit geradewegs in die Altersarmut.

Es ist eine anhaltende Fehlentwicklung, wenn Arbeitgeber sozialversicherte Arbeitsstellen abbauen und sie durch Minijobs ersetzen, die eben nicht die versprochene BrĂŒcke in sozialversicherte Arbeit werden, sondern sie in diesem Fall sogar verdrĂ€ngen. Den Preis dafĂŒr bezahlen die BeschĂ€ftigten mit fehlender Absicherung. Die Ampel-Koalition muss genau hinsehen und ihre Chance nutzen, in dem Bereich endlich aufzurĂ€umen, um geringfĂŒgige in sozialversicherungspflichtige Arbeit umzuwandeln. Die Dynamisierung der Minijob-Grenze bedeutet ein hohes Risiko, dass fĂŒr viele MinijobberInnen fatale Konstrukt weiter zu verfestigen.“