„Der Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende gut entwickelt. Damit hat sich die Erholung der letzten Monate fortgesetzt. Arbeitslosigkeit und UnterbeschĂ€ftigung haben im Dezember saisonbereinigt erneut abgenommen. Unsicherheiten entstehen durch die pandemische Lage: die Anzeigen fĂŒr Kurzarbeit sind im Dezember krĂ€ftig gestiegen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlĂ€sslich der monatlichen Pressekonferenz in NĂŒrnberg.
Arbeitslosenzahl im Dezember:
+12.000 auf 2.330.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:
-378.000
Arbeitslosenquote gegenĂŒber Vormonat:
unverÀndert bei 5,1 Prozent
Arbeitslosigkeit, UnterbeschÀftigung und Erwerbslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Dezember 2021 gegenĂŒber dem Vormonat – wie in diesem Monat ĂŒblich – leicht erhöht, und zwar um 12.000 auf 2.330.000. Saisonbereinigt hat sie um 23.000 abgenommen. Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres ist sie um 378.000 geringer. Im Vergleich zum Dezember 2019 liegt sie noch um 102.000 höher. Die Arbeitslosenquote lag wie im November bei 5,1 Prozent, 0,8 Prozentpunkte niedriger als im Dezember 2020. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im November auf 3,0 Prozent.
Die UnterbeschĂ€ftigung, die auch VerĂ€nderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger ArbeitsunfĂ€higkeit berĂŒcksichtigt, ist saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 32.000 gesunken. Sie lag im Dezember 2021 bei 3.089.000 Personen. Das waren 418.000 weniger als vor einem Jahr und 50.000 weniger als im Dezember 2019.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit mĂŒssen Betriebe eine Anzeige ĂŒber den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprĂŒften Anzeigen wurde vom 1. bis einschlieĂlich 27. Dezember fĂŒr 286.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Insbesondere das Gastgewerbe und der Handel zeigen wieder vermehrt Kurzarbeit an.
Aktuelle Daten zur tatsĂ€chlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2021 zur VerfĂŒgung. So wurde nach vorlĂ€ufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur fĂŒr Arbeit in diesem Monat fĂŒr 710.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum Oktober weiter zurĂŒck.
ErwerbstÀtigkeit und BeschÀftigung
ErwerbstĂ€tigkeit und sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der ErwerbstĂ€tigen (nach dem Inlandskonzept) im November 2021 saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 43.000 gestiegen. Mit 45,41 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 403.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung nahm saisonbereinigt von September auf Oktober um 37.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Oktober nach Hochrechnungen der BA um 504.000 auf 34,37 Millionen BeschĂ€ftigte gestiegen. Die geringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigung erholt sich ebenfalls weiter von den MaĂnahmen zur EindĂ€mmung der Corona-Pandemie. Im Oktober betrug ihre Zahl 7,29 Millionen. Saisonbereinigt bedeutet das einen merklichen Anstieg von 26.000 gegenĂŒber dem Vormonat.
ArbeitskrÀftenachfrage
Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Dezember auf hohem Niveau. So waren 794.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 213.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 21.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator fĂŒr die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Dezember 2021 um 3 Punkte auf 132 Punkte. Er liegt damit 33 Punkte ĂŒber dem Wert von Dezember 2020 und nĂ€hert sich dem bisherigen Höchststand. Der BA-X ĂŒbertrifft auch den Wert vom MĂ€rz 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der ersten PandemiemaĂnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.
Geldleistungen
728.000 Personen erhielten im Dezember 2021 Arbeitslosengeld, 332.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfĂ€higen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung fĂŒr Arbeitsuchende (SGB II) lag im Dezember bei 3.619.000. GegenĂŒber Dezember 2020 war dies ein RĂŒckgang von 193.000 Personen. 6,7 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfĂ€higen Alter waren damit hilfebedĂŒrftig.
Foto (c) Bundesagentur fĂŒr Arbeit