Arbeitsmarkt im Februar 2022 – Fortgesetzte Erholung vor Beginn des Ukrainekrieges

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„Bis in den Februar hat der Arbeitsmarkt seinen AufwĂ€rtstrend fortgesetzt. Allerdings ist in den aktuellen Indikatoren der Krieg in der Ukraine noch nicht abgebildet.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlĂ€sslich der monatlichen Pressekonferenz in NĂŒrnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar:

-34.000 auf 2.428.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:

-476.000

Arbeitslosenquote gegenĂŒber Vormonat:

-0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent

Arbeitslosigkeit, UnterbeschÀftigung und Erwerbslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar 2022 gegenĂŒber dem Vormonat gesunken, und zwar um 34.000 auf 2.428.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 33.000 abgenommen. Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres ist sie um 476.000 geringer. Im Vergleich zum Februar 2020 liegt sie nur noch um 32.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank von Januar auf Februar 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent und liegt damit 1,0 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2021. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamtermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,2 Prozent.

Die UnterbeschĂ€ftigung, die auch VerĂ€nderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger ArbeitsunfĂ€higkeit berĂŒcksichtigt, ist saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 35.000 gesunken. Sie lag im Februar 2022 bei 3.174.000 Personen. Das waren 482.000 weniger als vor einem Jahr und 128.000 weniger als im Februar 2020.

Kurzarbeit

Vor Beginn von Kurzarbeit mĂŒssen Betriebe eine Anzeige ĂŒber den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprĂŒften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 24. Februar fĂŒr 201.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen stammen ĂŒberwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Gastgewerbe.

Aktuelle Daten zur tatsĂ€chlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2021 zur VerfĂŒgung. So wurde nach vorlĂ€ufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur fĂŒr Arbeit in diesem Monat fĂŒr 641.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum Dezember weiter zurĂŒck.

ErwerbstÀtigkeit und BeschÀftigung

ErwerbstĂ€tigkeit und sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der ErwerbstĂ€tigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2022 saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 80.000 gestiegen. Mit 45,07 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 636.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung nahm saisonbereinigt von November auf Dezember 2021 um 82.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Dezember nach Hochrechnungen der BA um 603.000 auf 34,30 Millionen BeschĂ€ftigte gestiegen. 7,25 Millionen Personen waren im Dezember 2021 geringfĂŒgig entlohnt beschĂ€ftigt, 221.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,12 Millionen ausschließlich und 3,12 Millionen im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt beschĂ€ftigt. Das Plus gegenĂŒber dem Vorjahr geht allein auf die im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt BeschĂ€ftigten zurĂŒck.

ArbeitskrÀftenachfrage

Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Februar auf hohem Niveau. So waren 822.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 240.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 12.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator fĂŒr die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Februar 2022 um 1 Punkt auf 136 Punkte und setzt damit seinen Wachstumspfad fort.

Geldleistungen

807.000 Personen erhielten im Februar 2022 Arbeitslosengeld, 316.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfĂ€higen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung fĂŒr Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 3.597.000. GegenĂŒber Februar 2021 war dies ein RĂŒckgang von 313.000 Personen. 6,6 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfĂ€higen Alter waren damit hilfebedĂŒrftig.

Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2021 bis Februar 2022 meldeten sich bei den Agenturen fĂŒr Arbeit und den Jobcentern 284.000 Bewerberinnen und Bewerber fĂŒr eine Ausbildungsstelle. Das waren 10.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 417.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 29.000 mehr als vor einem Jahr. Der Ausbildungsmarkt ist im Februar aber noch stark in Bewegung. Deshalb ist es fĂŒr eine fundierte Bewertung zu frĂŒh.

Foto/Text (c) Bundesagentur fĂŒr Arbeit