Arbeitsmarkt im Mai 2024 – Besserung lĂ€sst weiter auf sich warten

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„Die FrĂŒhjahrsbelebung ist in diesem Jahr nicht richtig in Fahrt gekommen. Auch im Mai sanken Arbeitslosigkeit und UnterbeschĂ€ftigung, allerdings nicht so krĂ€ftig wie in den meisten Jahren zuvor“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA), Andrea Nahles (Foto), heute anlĂ€sslich der monatlichen Pressekonferenz in NĂŒrnberg.

Arbeitslosenzahl im Mai:

-27.000 auf 2.723.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:

+179.000

Arbeitslosenquote gegenĂŒber Vormonat:

-0,2 Prozentpunkte auf5,8 Prozent

Arbeitslosigkeit, UnterbeschÀftigung und Erwerbslosigkeit

Mit der anhaltenden FrĂŒhjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im Mai 2024 um 27.000 auf 2.723.000 gesunken. Der RĂŒckgang fiel aber auch in diesem Monat vergleichsweise gering aus; daher hat die Zahl der Arbeitslosen gegenĂŒber dem Vormonat saisonbereinigt zugenommen, und zwar um 25.000. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 179.000 höher. Die Arbeitslosenquote ist im Mai 2024 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent gesunken. GegenĂŒber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im April auf 3,2 Prozent.

Die UnterbeschĂ€ftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige ArbeitsunfĂ€higkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 15.000 gestiegen und damit etwas weniger stark als die Arbeitslosigkeit. Sie lag im Mai 2024 bei 3.549.000 Personen. Das waren 134.000 mehr als vor einem Jahr.

Kurzarbeit

Vor Beginn von Kurzarbeit mĂŒssen Betriebe eine Anzeige ĂŒber den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 28. Mai fĂŒr 46.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, ein Viertel weniger als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat.

Aktuelle Daten zur tatsĂ€chlichen Inanspruchnahme stehen bis MĂ€rz 2024 zur VerfĂŒgung. So wurde nach vorlĂ€ufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat fĂŒr 219.000 BeschĂ€ftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 200.000 im Februar und 189.000 im Januar.

ErwerbstÀtigkeit und BeschÀftigung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der ErwerbstĂ€tigen (nach dem Inlandskonzept) im April 2024 saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 25.000 gestiegen. Mit 45,92 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 109.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung ist von Februar auf MĂ€rz 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt geringfĂŒgig um 3.000 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im MĂ€rz um 134.000 auf 34,81 Millionen BeschĂ€ftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf auslĂ€ndischen Staatsangehörigen beruht. 7,54 Millionen Personen hatten im MĂ€rz 2024 eine geringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigung, 119.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,17 Millionen ausschließlich und 3,38 Millionen im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt beschĂ€ftigt.

ArbeitskrÀftenachfrage

Im Mai waren 702.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 65.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator fĂŒr die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berĂŒcksichtigt – blieb im Mai 2024 unverĂ€ndert bei 111 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen RĂŒckgang von 10 Punkten.

Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und HilfebedĂŒrftigkeit

865.000 Personen erhielten im Mai 2024 Arbeitslosengeld, 98.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfĂ€higen BĂŒrgergeldberechtigten lag im Mai bei 4.021.000. GegenĂŒber Mai 2023 war dies ein Anstieg um 82.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfĂ€higen Alter waren damit hilfebedĂŒrftig.

Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2023 bis Mai 2024 meldeten sich bei den Agenturen fĂŒr Arbeit und den Jobcentern 364.000 Bewerberinnen und Bewerber fĂŒr eine Ausbildungsstelle. Das waren 9.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Mai noch 172.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 469.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 19.000 weniger als vor einem Jahr. 254.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai aber noch in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorlĂ€ufige EinschĂ€tzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Foto: Andrea Nahles (c) SPD/Photothek