Die SPD hat am Wochenende in einem Papier unter anderem für eine Gas- und Strompreisbremse plädiert. Drei Viertel der Wahlberechtigten in Deutschland (75 Prozent) fände es richtig, wenn der Staat in den Energiemarkt eingreift und die Preise für den Grundbedarf von Strom und Gas in Deutschland deckelt. Nur 17 Prozent fänden eine Deckelung des Strom- und Gaspreises falsch. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.324 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Dabei zeigen sich unter den Anhänger:innen der verschiedenen Parteien kaum Unterschiede: Die höchste Zustimmung bekommt die Gaspreisbremse von Linken-Anhänger:innen (93 Prozent), die geringste Zustimmung von AfD-Anhänger:innen mit immer noch 69 Prozent, die sich für eine Deckelung der Strom- und Gaspreise in Deutschland aussprechen.
Ein Grund für die steigenden Preise sind die Sanktionen gegen Russland aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Während die Entlastungsmaßnahmen gegen die steigenden Preise unter den Wahlberechtigten in Deutschland große Zustimmung finden, sinkt die Unterstützung von Sanktionen gegen Russland seit dem Beginn des Krieges im Februar: Noch 53 Prozent unterstützen die Sanktionen, auch wenn dadurch die Energiepreise und Lebenshaltungskosten steigen. Das sind 13 Prozentpunkte weniger als im März 2022 (damals: 66 Prozent). 41 Prozent unterstützen die Sanktionen hingegen nicht, wenn dadurch die Energiepreise und Lebenshaltungskosten steigen.
Hier zeigen sich unter den Anhänger:innen der Parteien jedoch große Unterschiede: Während 90 Prozent der Grünen-Anhänger:innen die Sanktionen gegen Russland richtig finden, auch wenn dadurch Energiepreise und Lebenshaltungskosten steigen, sind es bei der AfD nur 9 Prozent. Unter SPD-Anhänger:innen unterstützen 72 Prozent die Sanktionen auch bei steigenden Energiepreisen und Lebenshaltungskosten, unter CDU/CSU-Anhänger:innen 62 Prozent und unter FDP-Anhänger:innen 58 Prozent. Bei den Anhänger:innen der Linken sind es 43 Prozent.
Insgesamt finden 54 Prozent der wahlberechtigten Deutschen die Sanktionen richtig, auch wenn es dadurch zu Engpässen in der Energieversorgung kommt, und 53 Prozent unterstützen die Sanktionen, auch wenn dadurch deutsche Firmen und Betriebe Nachteile erleiden.
Logo/Text WDR