Die Kritik am Vorgehen Israels im Krieg im Nahen Osten fĂ€llt unter den Deutschen stĂ€rker aus als noch im FrĂŒhjahr. Die militĂ€rische Reaktion Israels auf die Terror-AnschlĂ€ge der Hamas vom 7. Oktober 2023 geht inzwischen fĂŒr mehr als die HĂ€lfte (57 Prozent) zu weit (+7 im Vgl. zu MĂ€rz), jeder FĂŒnfte (21 Prozent) hĂ€lt sie fĂŒr angemessen (-7), fĂŒr 4 Prozent geht sie nicht weit genug (-1). Das hat eine reprĂ€sentative Umfrage von infratest dimap unter 1.311 Wahlberechtigten fĂŒr den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Nur noch jeder FĂŒnfte (18 Prozent) ist der Ansicht, militĂ€rische Aktionen Israels gegen die Hamas seien auch dann gerechtfertigt, wenn die palĂ€stinensische Zivilbevölkerung mitbetroffen ist (-5). Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) halten das fĂŒr nicht gerechtfertigt (+7). FĂŒr die aktuelle Lage der palĂ€stinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen schreiben die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger die Verantwortung aber noch stĂ€rker der Terror-Organisation Hamas als Israel zu: Drei Viertel (74 Prozent) halten die Hamas fĂŒr voll und ganz oder eher verantwortlich dafĂŒr (+1); jeder Zehnte (10 Prozent) beschreibt sie als eher nicht oder ĂŒberhaupt nicht verantwortlich (-1). Israel ist nach Meinung von sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) voll und ganz oder eher verantwortlich fĂŒr die Lage der palĂ€stinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen (-1); jeder FĂŒnfte (19 Prozent) hĂ€lt Israel fĂŒr eher nicht oder ĂŒberhaupt nicht verantwortlich (-3).
Eine zuletzt diskutierte militĂ€rische UnterstĂŒtzung Israels durch Deutschland lehnt eine Mehrheit der BundesbĂŒrger (68 Prozent) ab. Diese mehrheitliche Ablehnung zieht sich durch alle ParteianhĂ€ngerschaften. Jeder fĂŒnfte Deutsche (19 Prozent) fĂ€nde eine militĂ€rische UnterstĂŒtzung Israels dagegen richtig, etwa bei der Betankung von Kampfjets befreundeter Nationen oder durch den Einsatz von Eurofightern der Bundeswehr, zum Beispiel zur Abwehr von Drohnen.
Quelle: WDR Kommunikation
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