Die geplanten Klimaschutz-MaĂnahmen im so genannten Heizungsgesetz gehen fĂŒr fast jeden zweiten Deutschen (45 Prozent) zu weit â das sind 2 Prozentpunkte mehr im Vergleich zu Anfang April. Gut jeder Dritte (35 Prozent) hĂ€lt sie dagegen fĂŒr angemessen (-5). FĂŒr 10 Prozent gehen sie nicht weit genug (+/-0). Das hat eine reprĂ€sentative Umfrage von infratest dimap unter 1.305 Wahlberechtigten fĂŒr den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Die Befragung fand damit noch vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Mittwochabend statt. Das Gericht hatte die noch fĂŒr diese Woche geplante Abstimmung ĂŒber die Neufassung des GebĂ€udeenergiegesetzes auf Antrag eines CDU-Abgeordneten gestoppt und den Abgeordneten mehr Zeit zur Befassung mit dem Entwurf der Bundesregierung eingerĂ€umt. Dieser sieht etwa vor, dass neue Heizungen kĂŒnftig zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Dies gilt zunĂ€chst fĂŒr Neubaugebiete ab 2024.
Die gröĂte Zustimmung erfahren die geplanten MaĂnahmen unter GrĂŒnen-AnhĂ€ngern: 62 Prozent halten sie fĂŒr angemessen, 31 Prozent gehen sie nicht weit genug, 3 Prozent zu weit. FĂŒr jeden zweiten SPD-AnhĂ€nger (51 Prozent) sind sie angemessen, fĂŒr 28 Prozent aber gehen sie zu weit, fĂŒr 12 Prozent nicht weit genug. Dagegen findet jeder zweite AnhĂ€nger der Regierungspartei FDP (51 Prozent) sowie der Union (50 Prozent), die geplanten MaĂnahmen gehen zu weit, fĂŒr jeweils 38 Prozent von ihnen sind sie angemessen, fĂŒr 5 bzw. 4 Prozent gehen sie nicht weit genug. Am gröĂten ist die Ablehnung unter AfD-AnhĂ€ngern: FĂŒr zwei Drittel von ihnen (67 Prozent) geht das so genannte Heizungsgesetz zu weit, fĂŒr 18 Prozent sind die MaĂnahmen angemessen, fĂŒr 2 Prozent nicht weitgehend genug.
Sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt es unter den Wahlberechtigten in Deutschland auf das VerĂ€nderungstempo beim Klimaschutz. FĂŒr 36 Prozent gehen die VerĂ€nderungen beim Klimaschutz zu langsam (-8 im Vgl. zu April). Fast ebenso viele (33 Prozent) empfinden die VerĂ€nderungen mittlerweile als zu schnell (+6). Jeder FĂŒnfte (20 Prozent) hĂ€lt das VerĂ€nderungstempo beim Klimaschutz fĂŒr angemessen (+2).
Derweil lehnt es eine Mehrheit der Deutschen ab, wenn der Staat klimaschĂ€dliches Verhalten auch mit Hilfe von Verboten einschrĂ€nkt, um die Klimaziele zu erreichen. 56 Prozent finden, der Staat sollte das nicht tun. 35 Prozent hingegen unterstĂŒtzen es, beim Klimaschutz auch mit Verboten klimaschĂ€dlichen Verhaltens zu arbeiten. AnhĂ€nger der GrĂŒnen unterstĂŒtzen derartige Verbote mit deutlicher Mehrheit (82:17 Prozent), AnhĂ€nger der SPD sind geteilter Meinung (50:43 Prozent). Mehrheitliche Ablehnung von Verboten klimaschĂ€dlichen Verhaltens gibt es unter AnhĂ€ngern der Union (30:64 Prozent), der FDP (23:74 Prozent) sowie der AfD (10:80 Prozent).
Text/Foto: WDR Kommunikation