Köln. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei SPD auf 17 Prozent (+/-0 im Vgl. zu September) und wäre damit aktuell drittstärkste Kraft. CDU/CSU verbessern sich gegenüber dem Vormonat um 1 Punkt auf 28 Prozent. Die Grünen verlieren an Zustimmung und kämen derzeit auf 19 Prozent (-3). Auch die an der Regierung beteiligte FDP büßt 1 Punkt ein und liegt momentan bei 7 Prozent. Die AfD klettert auf 15 Prozent (+2) und erreicht damit ihren besten Wert seit Dezember 2019. Die Linke kommt wie im September auf 5 Prozent. Auf alle weiteren Parteien entfallen 9 Prozent. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.307 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung sinkt demzufolge noch einmal auf einen neuen Tiefpunkt der bisherigen Amtszeit, die im Dezember 2021 begonnen hat. So sind Anfang Oktober 29 Prozent der Wahlberechtigten mit der Arbeit der Ampel-Koalition sehr zufrieden bzw. zufrieden (-2); 68 Prozent sind damit weniger bzw. gar nicht zufrieden (+/-0). Betrachten die Wahlberechtigten die an der Regierung beteiligten Parteien getrennt, so schneiden die Grünen im Urteil noch am besten ab. Jeder Dritte (34 Prozent) ist mit ihrer Arbeit sehr zufrieden bzw. zufrieden – das sind 9 Prozentpunkte weniger als noch im August. Mit der Arbeit der SPD sind 27 Prozent zufrieden (-7), mit der Arbeit der FDP 20 Prozent (-4). Jeweils eine deutliche Mehrheit ist indes unzufrieden mit der Arbeit von Grünen (63 Prozent), SPD (68 Prozent) und FDP (74 Prozent).
Auch verschiedene Spitzenpolitiker der Bundesregierung haben im vergangenen Monat an Ansehen bei den Wahlberechtigten verloren. Mit der Arbeit der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sind aktuell 47 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden (-2 im Vgl. zu September). Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verliert gegenüber September 5 Prozentpunkte und kommt auf 38 Prozent Zufriedenheit; eine Mehrheit von 53 Prozent ist mit seiner Arbeit inzwischen weniger bzw. gar nicht zufrieden.
Mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist jeder Dritte (34 Prozent) zufrieden (-1); 62 Prozent sind mit ihm unzufrieden. Finanzminister Christian Lindner (FDP) erreicht 28 Prozent Zufriedenheit (+2); 65 Prozent sind mit ihm weniger bzw. gar nicht zufrieden. Der Unions-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz büßt gegenüber dem Vormonat 3 Prozentpunkte ein; mit seiner Arbeit sind aktuell 27 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden, 60 Prozent aber weniger bzw. gar nicht zufrieden. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) kommt auf 20 Prozent Zufriedenheit (-1 im Vgl. zu Juli).
Auch mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist weiterhin jeder Fünfte (20 Prozent) zufrieden; 58 Prozent sind mit ihr indes unzufrieden. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel erreicht 13 Prozent Zufriedenheit (-2 im Vgl. zu August); auch mit ihrer Arbeit sind 59 Prozent weniger bzw. gar nicht zufrieden. Ebenfalls jeweils 13 Prozent Zufriedenheit erreichen Justizminister Marco Buschmann (FDP, -1 im Vgl. zu Februar) sowie der Linken-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch (-4); jeweils eine knappe Mehrheit allerdings kennt sie nicht bzw. traut sich über sie kein Urteil zu.
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