Wenn schon am Sonntag Bundestagswahl wĂ€re, kĂ€me die SPD auf 14 Prozent (-2 im Vgl. zum November 2023). Die Union wĂŒrde gegenĂŒber dem Vormonat zwei Prozentpunkte gewinnen und wĂ€re mit 32 Prozent stĂ€rkste Kraft. Die GrĂŒnen lĂ€gen bei 15 Prozent (+1), die FDP lĂ€ge unverĂ€ndert bei 4 Prozent und damit unterhalb der Mandatsschwelle. Die AfD wĂŒrde einen Prozentpunkt einbĂŒĂen, lĂ€ge mit 21 Prozent aber weiterhin an zweiter Stelle. Die Linke lĂ€ge bei 3 Prozent (-2) und damit unterhalb der Mandatsschwelle. Auf alle anderen Parteien wĂŒrden momentan 11 Prozent entfallen, darunter die Freien WĂ€hler mit 3 Prozent. Das hat eine reprĂ€sentative Umfrage von infratest dimap unter 1.364 Wahlberechtigten fĂŒr den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Das Ansehen der Ampel-Koalition erreicht einen neuen Tiefstand. Mit der Arbeit der Bundesregierung zeigen sich aktuell nur 17 Prozent der Wahlberechtigten zufrieden (-6). Eine deutliche Mehrheit (82 Prozent; +6) ist weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Koalition aus SPD, GrĂŒnen und FDP. Weder unter AnhĂ€ngern der GrĂŒnen, noch unter AnhĂ€ngern der SPD ist eine Mehrheit mit der Bundesregierung zufrieden.
Eine Ă€hnlich schlechte Bewertung der Bundesregierung liegt mehr als 13 Jahre zurĂŒck â und wurde 2010 von Schwarz-Gelb erzielt.
Aus diesem neuen Tiefstand zieht die Unions-Opposition Ansehensgewinne. Jeder zweite Wahlberechtigte (52 Prozent; -1 im Vgl. zum August 2023) erwartet weiterhin im Falle einer unionsgefĂŒhrten Bundesregierung Ă€hnliche Regierungsleistungen wie die der derzeitigen Ampelregierung. Fast jeder Vierte (24 Prozent; +5) traut einer unionsgefĂŒhrten Bundesregierung eine bessere Lösung aktueller Probleme zu. 17 Prozent (-4) rechnen mit schlechteren Ergebnissen einer unionsgefĂŒhrten Regierung. Unions-AnhĂ€nger sind mittlerweile mehrheitlich ĂŒberzeugt, dass unter FĂŒhrung der Union die Probleme angepackt werden wĂŒrden (60 Prozent). Bei den AnhĂ€ngern anderer Parteien herrscht diesbezĂŒglich weiterhin Skepsis.
Mit dem Sinken der Regierungszufriedenheit geht ein deutlicher SympathierĂŒckgang von Bundeskanzler Olaf Scholz einher. Nur zwei von zehn Befragten (20 Prozent; -8 im Vgl. zu November 2023) sind mit der Arbeit des SPD-Politikers zufrieden. Das ist der niedrigste Wert fĂŒr einen Bundeskanzler im seit 1997 bestehenden ARD-DeutschlandTREND. Zwar attestiert jeder Zweite (48 Prozent; -16 im Vgl. zu April 2022) dem Kanzler umsichtiges Handeln. Allerdings gibt nur ein Viertel der Befragten (27 Prozent; -20) an, dass er dem Amt des Bundeskanzlers gewachsen ist. Nur 23 Prozent (-14) sehen in Scholz derzeit einen guten Krisenmanager und lediglich 12 Prozent (-15) geben an, dass der Kanzler ĂŒberzeugend kommuniziert.
Auch das Kabinett verliert deutlich an RĂŒckhalt. Abgesehen vom Verteidigungsminister ziehen alle abgefragten Mitglieder der Ampel-Regierung ebenfalls ĂŒberwiegend negative Urteile auf sich. Boris Pistorius (SPD) wird noch immer von jedem Zweiten (52 Prozent; -2) wohlwollend bewertet. Auf ihn folgt AuĂenministerin Annalena Baerbock (GrĂŒne) mit einem Zuspruch von 38 Prozent (+3). Der GrĂŒnen-Wirtschaftsminister Robert Habeck ĂŒberzeugt 30 Prozent (+1) und mit FDP-Finanzminister Christian Lindner sind derzeit 27 Prozent (-2) zufrieden. SPD-Innenministerin Nancy Faeser ĂŒberzeugt derzeit 17 Prozent (-4) der Wahlberechtigten und mit FDP-Verkehrsminister Volker Wissing sind derzeit nur 13 Prozent (-2) zufrieden.
OppositionsfĂŒhrer Friedrich Merz legt im Bevölkerungsurteil weiter zu. Mit 32 Prozent (+3) liegt der CDU-Politiker hinter Boris Pistorius und Annalena Baerbock an dritter Stelle. Mit der AfD-Co-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel sind derzeit 22 Prozent zufrieden (+3 im Vgl. zu Oktober 2023). Der ehemalige Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, liegt bei 14 Prozent (+-0), ist aber auch lediglich jedem Zweiten ein Begriff.
Text/Foto: WDR Kommunikation