Eine Mehrheit der Deutschen fände es richtig, wenn die Bund-Länder-Runde am Freitag eine Verkürzung der Isolations- und Quarantänedauer beschließen würde. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.325 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Demnach befürworten es zwei Drittel (67 Prozent), die Quarantänedauer für Kontaktpersonen von Infizierten zu reduzieren, wenn diese symptomfrei sind. Ebenso viele befürworten es, die Isolationszeit für Infizierte zu kürzen, wenn diese negativ getestet und symptomfrei sind.
Nach den aktuellen Regelungen wird bei der Dauer zwischen verschiedenen Virusvarianten unterschieden. Im Falle einer Omikron-Infektion müssen Infizierte für mindestens 14 Tage in Isolation und benötigen anschließend einen negativen Test. Enge Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten müssen für 14 Tage in Quarantäne. Um die Gesundheitsämter zu entlasten und zu vermeiden, dass bei einem Anstieg der Infektionszahlen erhebliche Teile der Bevölkerung durch Isolation bzw. Quarantäne ausfallen, haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und das Robert-Koch-Institut für das Treffen von Bund und Ländern am Freitag ein Konzept erarbeitet, wonach sowohl die Isolations- als auch die Quarantänedauer künftig verkürzt werden soll.
Insgesamt bewertet eine relative Mehrheit von 42 Prozent die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland als angemessen. Das sind 22 Prozentpunkte mehr als Anfang Dezember. Damals hatte eine Mehrheit gesagt, die Corona-Maßnahmen gingen nicht weit genug. Das sagen nach der Anpassung der Maßnahmen vor Weihnachten jetzt nur noch 31 Prozent (-29 im Vgl. zu Dezember). Für jeden Vierten (25 Prozent) gehen die Corona-Maßnahmen aktuell zu weit (+8).
Sechs von zehn Deutschen (59 Prozent) haben Sorge, dass noch einmal das gesellschaftliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren wird; bei 39 Prozent ist diese Sorge weniger groß bzw. klein. Vor neuen Varianten des Corona-Virus wie der Omikron-Mutation sorgt sich jeder Zweite (51 Prozent, -9); 46 Prozent haben weniger große bzw. kleine Sorge. Auch davor, dass nicht jede und jeder Erkrankte angemessen medizinisch versorgt werden kann, hat jeder Zweite (50 Prozent, -14) sehr große bzw. große Sorge; 46 Prozent haben diesbezüglich kaum Sorgen. Die Sorge, sich selbst mit dem Corona-Virus anzustecken, ist leicht rückläufig. Aktuell treibt sie 30 Prozent der Deutschen um (-3 im Vgl. zu Dezember); zwei Drittel (68 Prozent) haben weniger große bzw. kleine Sorgen.
Foto/Text: ARD Das Erste