ARD-Vorwahlbefragung Brandenburg: SPD schließt zur AfD auf

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Zehn Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg kann die SPD von MinisterprÀsident Dietmar Woidke in der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlbefragung zulegen und kÀme aktuell auf 26 Prozent (+3 Prozentpunkte im Vgl. zur Vorwoche; Landtagswahl 2019: 26,2 Prozent). Die AfD kÀme aktuell unverÀndert zur Vorwoche auf 27 Prozent (Landtagswahl 2019: 23,5 Prozent) und wÀre damit knapp stÀrkste Kraft.

Die an der Landesregierung beteiligte CDU liegt zurzeit bei 16 Prozent (-2 im Vgl. zur Vorwoche) und damit etwa auf dem Niveau der Landtagswahl 2019 (15,6 Prozent). Die GrĂŒnen – ebenfalls Teil der Kenia-Koalition – kĂ€men momentan auf 4,5 Prozent (-0,5 im Vgl. zur Vorwoche; Landtagswahl 2019: 10,8 Prozent) und lĂ€gen damit knapp unterhalb der FĂŒnf-Prozent-HĂŒrde. Gleiches gilt fĂŒr die Linke, die in der ARD-Vorwahlbefragung fĂŒr Brandenburg 4 Prozent erreicht (+/-0 im Vgl. zur Vorwoche; Landtagswahl 2019: 10,7 Prozent) sowie fĂŒr die Brandenburger Vereinigte BĂŒrgerbewegungen/Freie WĂ€hler, die aktuell auf 4,5 Prozent kĂ€men (+1,5 im Vgl. zur Vorwoche; Landtagswahl 2019: 5,0 Prozent).

Das neu gegrĂŒndete BĂŒndnis Sahra Wagenknecht kommt in der Sonntagsfrage auf 13 Prozent (-2 im Vgl. zur Vorwoche). Auf alle anderen Parteien entfallen derzeit 5 Prozent – darunter auch die FDP (Landtagswahl 2019: 4,1 Prozent). Einzeln ausgewiesen werden in der Sonntagsfrage alle Parteien, die mindestens 3 Prozent erreichen. FĂŒr die reprĂ€sentative ARD-Vorwahlbefragung hat das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.513 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt.

Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrĂŒcklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsĂ€chliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. RĂŒckschlĂŒsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele WĂ€hlerinnen und WĂ€hler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen WĂ€hlerinnen und WĂ€hlern.

Bei der Frage, welche Koalitionen nach der Wahl möglich sind, kommt es in Brandenburg auch auf die so genannte Grundmandatsklausel an. Demnach können auch Parteien in FraktionsstĂ€rke in den Landtag einziehen, wenn sie zwar an der FĂŒnf-Prozent-HĂŒrde scheitern, aber mindestens ein Direktmandat erzielen.

Mit der Arbeit der aktuellen Landesregierung aus SPD, CDU und GrĂŒnen sind 45 Prozent der Wahlberechtigten sehr zufrieden bzw. zufrieden (+3 im Vgl. zu Juli). Jeder Zweite (50 Prozent) ist damit weniger bzw. gar nicht zufrieden (-2). Vier von zehn Wahlberechtigten (40 Prozent) wĂŒnschen sich, dass die SPD auch die kommende Landesregierung anfĂŒhrt. Jeder Vierte (24 Prozent) spricht sich in dieser Frage fĂŒr die CDU aus, jeder FĂŒnfte (20 Prozent) fĂŒr die AfD und jeder Sechste (16 Prozent) antwortet mit „weiß nicht“ bzw. macht keine Angabe.

Wenn man den MinisterprĂ€sidenten in Brandenburg direkt wĂ€hlen könnte, so wĂŒrde sich jeder Zweite (50 Prozent) fĂŒr den amtierenden MinisterprĂ€sidenten Dietmar Woidke entscheiden. Jeweils 9 Prozent sprechen sich fĂŒr Hans-Christoph Berndt (AfD) bzw. Jan Redmann (CDU) aus. Jeder Dritte (32 Prozent) antwortet mit „weiß nicht“ bzw. macht keine Angabe. Dabei sprechen sich nicht nur SPD-AnhĂ€nger in dieser Frage fast vollstĂ€ndig (94 Prozent) fĂŒr Dietmar Woidke aus. Auch fast jeder zweite CDU-AnhĂ€nger (46 Prozent) wĂŒrde sich fĂŒr den SPD-Mann entscheiden – mehr als fĂŒr den eigenen Kandidaten Jan Redmann (31 Prozent); 4 Prozent der CDU-AnhĂ€nger wĂŒrden fĂŒr Hans-Christoph Berndt von der AfD votieren. Bei den AfD-AnhĂ€ngern wĂŒrde sich gut jeder Dritte (36 Prozent) im Falle einer Direktwahl fĂŒr den eigenen Kandidaten entscheiden, 13 Prozent fĂŒr SPD-Mann Woidke und 7 Prozent fĂŒr CDU-Kandidat Redmann; fast jeder zweite AfD-AnhĂ€nger (44 Prozent) antwortet in dieser Frage mit „weiß nicht“ oder macht keine Angabe.

Eine Mehrheit der Brandenburgerinnen und Brandenburger (56 Prozent) hĂ€lt Dietmar Woidke fĂŒr einen guten MinisterprĂ€sidenten (+/-0 im Vgl. zu April 2023). Jeder Vierte (25 Prozent) hĂ€lt ihn fĂŒr keinen guten MinisterprĂ€sidenten (+/-0). Dabei ĂŒberzeugt Woidke neben den eigenen AnhĂ€ngern (94 Prozent) auch eine Mehrheit der CDU-AnhĂ€nger (60 Prozent) und jeden zweiten BSW-AnhĂ€nger (50 Prozent). Bei den AfD-AnhĂ€ngern hĂ€lt jeder Vierte (24 Prozent) Woidke fĂŒr einen guten MinisterprĂ€sidenten und eine Mehrheit (58 Prozent) fĂŒr keinen guten MinisterprĂ€sidenten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.09.2024, 19:30 Uhr

Bild (c) rbb/infratest dimap