Magdeburg. Die SPD-Landtagsfraktion hat in der heutigen Debatte den Antrag der AfD-Fraktion scharf zurĂŒckgewiesen, Asylbewerber zur Arbeit zu verpflichten. âArbeitsgelegenheiten können in der Phase der Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung zwar ein sinnvolles Angebot fĂŒr Asylbewerberinnen und Asylbewerber sein, erklĂ€rte Heide Richter-Airijoki, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. âAber echte Arbeit ist das natĂŒrlich nicht. Der AfD-Antrag sei nicht nur unsinnig, sondern gefĂ€hrlich, weil er das Bild von GeflĂŒchteten als âSozialschmarotzerâ festige und die gesellschaftliche Spaltung weiter vertiefeâ, so Richter-Airijoki weiter. âWer wie die AfD von âArbeitspflichtâ fĂŒr GeflĂŒchtete schwadroniert, der negiert die Tatsachen und betreibt bewusste Stimmungsmache gegen Menschen, die bereits genug HĂŒrden ĂŒberwinden mĂŒssen.â
âDie Alltagserfahrung vieler Menschen mit GeflĂŒchteten ist tatsĂ€chlich: âDie arbeiten ja gar nicht!â. Und das sorgt wahrscheinlich mehr als alles andere fĂŒr mangelnde Akzeptanz und UnverstĂ€ndnis in der Bevölkerung. Das aber ist ein selbstgemachtes Problem unserer Gesellschaft. Denn seit Jahrzehnten ist die Lage von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern durch Arbeitsverbote geprĂ€gt, was vielen Menschen aber bis heute unbekannt istâ, erklĂ€rte Richter-Airijoki weiter.
Die SPD-Fraktion verweist auf den Erfolg der Integrationspolitik der letzten Jahre: âRund zwei Drittel der GeflĂŒchteten, die 2015 kamen, nĂ€mlich 64 Prozent, haben heute einen Arbeitsplatz, davon fast Dreiviertel in Vollzeitâ, so Richter-Airijoki. Sie betonte, dass die SPD-gefĂŒhrte Bundesregierung bereits zahlreiche MaĂnahmen umgesetzt habe, um die Integration und geordnete Zuwanderung zu fördern. Das Chancen-Aufenthaltsrecht und der Einstieg in den sogenannten âSpurwechselâ seien wichtige Bausteine, um das Potential von GeflĂŒchteten und Migranten besser zu nutzen.
Quelle: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 20. September 2024
Foto: Heide Richter-Arijoki (c) SPD/Susie Knoll