Ehemalige Klosterkirche ist im Wohnhaus sichtbar
Am Sonntag, den 10. September 2023, dem Tag des offenen Denkmals, haben Denkmalfreunde und Neugierige von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr die Gelegenheit, einen Blick in das Haus Münzenberg 5 und die darin verborgenen Ruinen der ehemaligen Klosterkirche St. Marien zu werfen. In dieser Zeit gibt unser OK Klaus Dieter Plate Erläuterungen zum Haus. Es wurde 2017 von der treuhänderischen Ernst Ritter-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gekauft und steht auf einem Teil der ottonischen Gewölbe des Westbaus der Kirche. Im Inneren des Wohngebäudes haben sich bedeutende Überreste der ehemaligen Klosterkirche bis ins Dachgeschoss hinein erhalten, darunter große Teile des Mauerwerks und der ehemalige Zugang zur Nonnenempore.
Das Gebäude am Münzenberg 5 konnte seit 2019 mit Hilfe eines Mobilen Einsatzteams der Jugendbauhütte Quedlinburg und unter der Leitung eines denkmalerfahrenen Quedlinburger Architekturbüros instandgesetzt werden. Dabei wendeten die Jugendlichen auch historische Bautechniken an. Bei ihrem Einsatz fanden die Jugendlichen auch archäologische Spuren. Bei Ausschachtungsarbeiten fanden sie ein schmales Relief aus Bein – eventuell Stück eines Buchrückens aus der Zeit der Kirchennutzung – ein seltenes Fundstück aus dieser Zeit. Desweiteren stießen die jungen Freiwilligen auf Reste von Kopfnischengräbern, Fundamenten und Pfeilervorlagen, die die Erkenntnisse über das Aussehen der mittelalterlichen Klosteranlage erheblich erweiterten. Ein Kopfnischengrab wurde zum Teil bewahrt und kann durch eine Klappe im Fußboden des Erdgeschosses geöffnet werden.
Foto: Haus Münzenberg 5 in Quedlinburg (c) Janko Wissing