Magdeburg. Heute am Pfingstmontag wird der Afrikanische Elefant âKandoâ 17 Jahre alt! Das Elefantenpflegerteam hat sich fĂŒr âKandoâ fĂŒr diesen Pfingstmontag eine besondere Ăberraschung ausgedacht. Bevor es nachmittags damit losgeht, findet wie gewohnt um 13:30 Uhr das Ăffentliche Elefantentraining statt. Im Elefantenhaus können die Besucher live das kommentierte Elefantentraining mitverfolgen. Das Training gehört in der Regel in allen Zoos zum Alltag der Elefantenpflege, denn zum einen erleichtert es den tĂ€glichen Umgang zwischen Mensch und Elefant. Zum anderen trĂ€gt es zur kognitiven BeschĂ€ftigung der Elefanten bei.
PrioritĂ€t hat das medizinische Training, durch das der Elefant lernt, bei grundlegenden Untersuchungen durch Pfleger und Tierarzt freiwillig mitzuarbeiten â denn fĂŒr gute Mitarbeit gibt es eine leckere Belohnung. Das Elefantentraining basiert also auf einer positiven VerstĂ€rkung: Der Pfleger gibt dem Elefanten ein Kommando, z.B. âFootâ (englisch fĂŒr FuĂ). Zeigt der Elefant das erwĂŒnschte Verhalten (âFootâ=er hebt den FuĂ), bekommt er eine Futterbelohnung. Dadurch verknĂŒpft der Elefant das Kommando des Pflegers mit jenem Verhalten, auf das eine positive Konsequenz fĂŒr ihn folgt. Dieses Lernprinzip nennt sich operante Konditionierung. Die Konditionierung durch positive VerstĂ€rkung ist so stark, dass die Elefanten zu 99% der FĂ€lle freiwillig im Training mitarbeiten, auch wenn es mal pikst, wie bei der Blutabnahme. Sollte der Elefant mal nicht mitarbeiten oder unerwĂŒnschtes Verhalten zeigen, gibt es eine Pause. Auch bei der neuen Elefantenkuh âSweniâ wird das medizinische Training durchgefĂŒhrt.
Um 15 Uhr gibt es fĂŒr den 17jĂ€hrigen Elefantenbullen âKandoâ das besondere âĂberraschungs-MenĂŒâ. Im Elefantenhaus drapiert das Elefantenpflegerteam die âElefanten-Ăberraschungâ. âKandoâ wird mit dem âĂberraschungs-MenĂŒâ zusĂ€tzlich beschĂ€ftigt sein â eine Form der TierbeschĂ€ftigung (auf Englisch: Enrichment).
Der Einsatz von Enrichment in der Zootierhaltung hat das Ziel, durch zum Beispiel spezielle FĂŒtterungsmethoden jene Bedingungen bereitzustellen, die diverse und artspezifische Verhaltensweisen ermöglichen und damit das Wohl des Tieres gewĂ€hrleisten. Die FĂŒtterung von Elefanten soll den geschickten Einsatz des RĂŒssels fördern, der bei der elefantentypischen Nahrungssuche und -aufnahme essenziell ist. âKandoâ wird seinen RĂŒssel geschickt einsetzen, um an die begehrten FutterstĂŒcke zu gelangen. Doch nicht nur solche besonderen âĂberraschungs-MenĂŒsâ gehören zum Enrichment, auch das tĂ€gliche Futter trĂ€gt zur BeschĂ€ftigung der Elefanten bei. Die Elefanten bekommen neben dem tĂ€glichen Heu regelmĂ€Ăig Ăste und Laub. Das Vorbereiten der Ăste durch Brechen, Entrinden und Entlauben unter Einsatz des RĂŒssels, der ZĂ€hne und der VorderfĂŒĂe gehört zum artspezifischen Fressverhalten von Elefanten.
Kommen Sie doch am Pfingstmontag vorbei und beobachten Sie unsere Elefanten, wie sie mit ihrem RĂŒssel geschickt Heu zusammenfalten, mit der RĂŒsselspitze kleineste FutterstĂŒcke einsammeln oder mit RĂŒssel und ZĂ€hnen die Rinde von Ăsten schĂ€len.
Hintergrundinformation:
Der Afrikanische Elefantenjungbulle âKandoâ wurde am 20.05.2007 im Tierpark Berlin geboren. âKandoâ kam am 12.07.2018 nach Magdeburg. Aktuell lebt er mit der neuen Elefantenkuh âSweniâ und der Elefantenkuh âMwanaâ zusammen. âKandoâ und âSweniâ sind fĂŒr den Aufbau einer Zucht im Rahmen des EAZA ex-situ Programms (EEP) vorgesehen. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich so am ex-situ Artenschutz des nach der Roten Liste der IUCN stark gefĂ€hrdeten Afrikanischen Elefanten.
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Foto: Afrikanischer Elefantenbulle Kando (c) Zoo Magdeburg