Ausflugstipp: Neu im Zoo die Galapagos-Riesenschildkröten

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Magdeburg. Im Zoo Magdeburg ist eine neue Reptilienart eingezogen – ein Relikt aus einer anderen Zeit – die Galapagos-Riesenschildkröte (Chelomoidis nigra). „Die Galapagos-Riesenschildkröten gehören zu den größten Landschildkröten der Welt. Auf den verschiedenen Galapagosinseln im Pazifik sind 15 Unterarten bekannt, von denen einige bereits als ausgestorben gelten. Der Zoo Magdeburg hat drei dieser endemischen Riesenschildkröten aus dem Zoo Zürich erhalten, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft sind“, informiert der Zoogeschäftsführer Dirk Wilke. Diese Reptilienart kehrt erneut nach Magdeburg zurück, den bereits 1963 gehörte die Galapagos-Riesenschildkröte zum Tierbestand.

Der Förderverein Zoofreunde Magdeburg e.V.  übernahm die Finanzierung in Höhe von 10.000 Euro für den Bau des Terrariums für die Galapagos-Riesenschildkröten. „Der Förderverein Zoofreunde Magdeburg e.V.mit seinen 400 Mitgliedern ist stolz darauf, dieser besonderen Tierart im Zoo ein neues zu Hause im Tapirhaus gegeben zu haben, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins Zoofreunde Magdeburg e.V. Thomas Rolle. Umgesetzt wurde das Projekt durch eine Stahlbaufirma aus Schönebeck. Da die Schildkröten noch sehr jung sind, zwei Tiere sind 2019 und ein Tier 2021 geschlüpft, reicht das Terrarium für die nächsten Jahre. Der Zoo wird aber zukünftig den Südamerikateil des Zoos umgestalten – die Riesenschildkröten sind später dort mit integriert.

Die Galapagos-Riesenschildkröten in Zoos sind Botschafter für den fragilen Archipel im Pazifik. Der Zoo Magdeburg leistet einen Beitrag für die Arterhaltung dieser stark bedrohten Tiere. Er ist am EAZA exitu-Programm (EEP) für Gapalpos-Riesenschildkröten beteiligt. Aktuell werden diese Riesenschildkröten in Deutschland nur noch im Zoo Rostock und Zoo Hoyerswerda gehalten.

Steckbrief Galapagos-Riesenschildkröte Größe/Geschwindigkeit 100-130 cmbis 0,5 km/h
Gewichtbis zu 280 kg schwer
LebensdauerÜber 150 Jahre
NahrungGräser, Kräuter, Früchte, Kakteen

Hintergrundinformationen

Im 18. Jahrhundert setzten Seefahrer und Piraten Ziegen auf Galapagos aus, um sich Fleisch und Milch für ihre Rückkehr zu sichern. Da die Tiere auf den Inseln aber keine Fressfeinde hatten, wuchs ihre Population stetig an. Ende der 1990er-Jahre lebten allein auf der größten Galapagosinsel Isabela bis zu 125 000 Ziegen.

Weil sie die Landschaft auf den Inseln kahlfraßen, bedrohten die Ziegen bald nicht nur das Überleben von Pflanzen, sondern auch das von Insekten, Vögeln und Schildkröten: Die Floreana-Spottdrossel ist bereits ausgestorben. Mit den Riesenschildkröten konkurrieren die Ziegen um Nahrung und Lebensraum.

Foto: Galapagos-Riesenschildkröte (c) zoo Magdeburg / Thomas Rollet