Auszeichnung fĂŒr innovative HIV-Forschung

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Dr. med. Stefan Scheller als bester Doktorand der Medizinischen FakultÀt Magdeburg 2024 geehrt.

Magdeburg. Die Medizinische FakultĂ€t der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg hat Dr. med. Stefan Scheller fĂŒr seine herausragende Forschung im Bereich der HIV-Heilung mit dem FakultĂ€tspreis „Beste/r Doktorand/in der Medizinischen FakultĂ€t 2024″ ausgezeichnet. Dr. Schellers Dissertation befasst sich mit der ambitionierten Idee, das Immunsystem so zu modifizieren, dass es gegen das HI-Virus resistent wird. Mithilfe der CRISPR-Cas9-Technologie, auch bekannt als Genschere, konnte er zeigen, dass es möglich ist, Stammzellen genetisch so zu verĂ€ndern, dass sie eine Resistenz gegen HIV aufweisen. Diese wegweisende Arbeit, zeigt das Potenzial, HIV-Patienten durch RĂŒcktransplantation resistenter Zellen eine funktionelle Heilung zu ermöglichen und bietet damit eine vielversprechende Perspektive fĂŒr die Entwicklung einer weit verbreitet anwendbaren und dauerhaften Heilung von HIV. Weltweit leben laut Deutscher AIDS-Hilfe etwa 38,4 Millionen Menschen mit HIV.

„Eine Infektion mit dem HI-Virus ist fĂŒr Patienten eine lebensverĂ€ndernde Diagnose. Trotz moderner medikamentöser Therapien fehlt eine weitreichende Heilungsstrategie bislang. Zwar konnten mittels Fremd-Transplantationen natĂŒrlich resistenter Stammzellen wenige Menschen von HIV geheilt werden, jedoch stehen nicht ausreichend Spender mit der entsprechenden Mutation zur VerfĂŒgung und zudem ist diese Therapie mit relevanten Risiken verbunden. In meiner Promotionsarbeit entwerfe ich eine alternative Strategie, um diesen Heilungsansatz weitreichender einsetzbar und sicherer zu gestalten“, erlĂ€utert Dr. Scheller.

In seiner Dissertation untersuchte Dr. Scheller eine natĂŒrlich auftretende Resistenz gegenĂŒber HIV-Infektionen, welche durch eine Mutation des CCR5-Gens entsteht. Dieses Gen ist entscheidend fĂŒr den Eintritt des HI-Virus in die Zellen. Dr. Schellers Forschung zielte darauf ab, diese Mutation gentechnisch nachzuahmen, um Zellen zu erzeugen, die gegen HIV resistent sind. Dazu nutzte er die moderne CRISPR-Cas9-Technologie in patienteneigenen Fettgewebsstammzellen und konnte erfolgreich zeigen, dass so modifizierte Stammzellen resistent gegen HIV sind.

Das Ziel der weiteren Forschung ist es, körpereigene Stammzellen von HIV-Patienten nach gentechnischer Behandlung zurĂŒck zu transplantieren, um somit ein HIV-resistentes Immunsystem zu schaffen. Diese innovative Methode könnte eine breite und dauerhafte Heilung von HIV ermöglichen. Allerdings betont Dr. Scheller, dass dies derzeit noch ein Ziel fĂŒr die Zukunft bleibt.

„Mit seiner herausragenden Forschungsarbeit hat Dr. Scheller einen bedeutenden Beitrag zur HIV-Forschung geleistet. Wir sind stolz darauf, ihm diese Auszeichnung zu verleihen und seine wissenschaftliche Karriere weiter zu fördern“, sagt Dekanin Prof. Dr. Daniela Dieterich.

Dr. Scheller, aufgewachsen in einem Dorf bei WĂŒrzburg, absolvierte nach dem Abitur und einem Zwischenstopp im Rettungsdienst sein Medizinstudium in Magdeburg. Ein Stipendium ermöglichte ihm an der Tulane University in New Orleans(USA) zu forschen. WĂ€hrend dieses Aufenthalts entstand seine Dissertation. Derzeit ist er als Assistenzarzt in der klinischen Akut- und Notfallmedizin am UniversitĂ€tsklinikum Jena tĂ€tig.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:

Dr. med. Stefan Hilmar Scheller, Assistenzarzt in der Klinik fĂŒr Notfallmedizin, UniversitĂ€tsklinikum Jena, E-Mail: stefanhilmar.scheller@med.uni-jena.de, Tel.: 03641/9322089

Foto: Dr. med. Stefan Scheller erhĂ€lt fĂŒr seine Doktorarbeit zur HIV-Heilung den diesjĂ€hrigen Preis als „bester Doktorand der Medizinischen FakultĂ€t Magdeburg“. (c) Fotograf: J. Riedel Â