AuĂenministerin: Sein „imperialer Wahn“ beschrĂ€nkt sich nicht auf Ukraine – Russischer PrĂ€sident „isoliert wie nie“
OsnabrĂŒck (ots). BundesauĂenministerin Annalena Baerbock (GrĂŒne) hat sich besorgt ĂŒber wiederholte Drohungen des russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin gezeigt, im Ukraine-Krieg eine Atombombe einzusetzen. „Wir nehmen seine Worte sehr ernst, alles andere wĂ€re fahrlĂ€ssig“, sagte Baerbock (Foto) im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). In den nun schon mehr als 220 Kriegstagen habe Putin „immer wieder gezeigt, dass er vor schlimmsten Kriegsverbrechen nicht zurĂŒckschreckt“. Er mache vor KrankenhĂ€usern und Kindern nicht halt und sei sogar bereit, sein eigenes Land zu ruinieren.
„Allerdings hat Putin schon zuvor unverantwortliche Drohungen ausgesprochen, und er weiĂ zugleich, dass kein Land auf der Welt – auch nicht diejenigen, die sich wie China bisher nicht klar positionieren – bei dieser Frage ein ZĂŒndeln einfach so akzeptieren wĂŒrde“, erlĂ€uterte Baerbock zur Atombomben-Drohung. „Auf Erpressung dĂŒrfen und werden wir uns nicht einlassen, das wĂŒrde Putin als Einladung zu weiterer Eskalation verstehen.“
Putins Rede am Freitag habe klargemacht, „dass sein imperialer Wahn sich nicht auf die Ukraine beschrĂ€nkt. Deshalb setzen wir unsere UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine verantwortungsvoll fort“. Wenn Russland „mit Landraub und Erpressung durchkommt und diesen Krieg gewĂ€nne – also die Ukraine vernichtet -, lĂ€ge nicht nur die europĂ€ische Friedensordnung in TrĂŒmmern, sondern kein kleines Land wĂ€re mehr sicher“, betonte sie.
Nach Ăberzeugung der AuĂenministerin verliert der russische PrĂ€sident zudem international an RĂŒckhalt. „Kaum ein Land weltweit stellt sich noch hinter Putin, zu Hunderttausenden fliehen junge Russen aus dem Land. Der russische PrĂ€sident ist so einsam und isoliert wie noch nie. Und er trĂ€gt ganz allein die Verantwortung fĂŒr jeden Tag dieses furchtbaren Krieges“, sagte Baerbock der „NOZ“. Dagegen stehe der bewegende Mut der Ukraine, ihr Land und damit die internationale Friedensordnung zu verteidigen. Und dagegen stehe die Geschlossenheit Europas. „Das gibt Hoffnung.“
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