Barley zu Ungarn-Entscheidung: EU hat sich erpressbar gemacht

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Die Entscheidung der EU-Kommission, gut zehn Milliarden Euro fĂŒr Ungarn freizugeben, stĂ¶ĂŸt auf immer mehr Kritik.

Die Kommission habe sich damit erpressbar gemacht, sagte die VizeprÀsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley (SPD), am Donnerstag im rbb24 Inforadio:

„Ich halte es fĂŒr einen Fehler, dass die Kommission das Geld freigegeben hat, denn Viktor OrbĂĄn hat ja ĂŒberhaupt keinen Hehl daraus gemacht, dass das pure Erpressung ist; dass er dieses Geld will und sich dann bewegen wird in der Ukraine-Frage. Wenn wir so anfangen, dann ermutigen wir nur diejenigen, die schon in der Warteliste stehen. Wir haben ja genug Rechtspopulisten im Moment. Das halte ich fĂŒr einen Fehler, dass die EU sich dermaßen erpressbar gemacht hat. Das war ein Fehler Seitens der Kommission.“

Die EU-Kommission begrĂŒndet die Freigabe der Gelder mit einer Justizreform, die Ungarn auf den Tisch gelegt habe. Die Reform erfĂŒlle zwar einige der Ziele, die sie erfĂŒllen solle, rĂ€umte Barley ein. Aber:

„Wenn man ein bisschen genauer hinschaut, dann sind da eben immer wieder diese Schlupflöcher, von denen man ja weiß – man kennt Viktor OrbĂĄn ja nun – dass er sie da reingebaut hat, um sie nachher zu umgehen. Wir wissen von Viktor OrbĂĄn: Er will keine Demokratie, er will keine Gewaltenteilung, er will sich nicht kontrollieren lassen. Und wenn er solche Schlupflöcher einbaut, dann wird er die am Ende auch nutzen. Deshalb ist es ein Fehler, ihm das Geld jetzt zu geben.“

Foto (c) Katarina Barley / www.katarina-barley.de