Magdeburg, 15. Februar 2024 â In Sachsen-Anhalt leben ĂŒberdurchschnittlich viele alkoholabhĂ€ngige Menschen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des BARMER Instituts fĂŒr Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt 42.700 Menschen wegen AlkoholabhĂ€ngigkeit in ambulanter oder stationĂ€rer Behandlung. Das entspricht einem Anteil von 1,95 Prozent der Gesamtbevölkerung hierzulande. Der Bundesschnitt lag bei 1,71 Prozent. Die höchste Betroffenheit gab es mit 2,35 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, die geringste in Rheinland-Pfalz mit 1,45 Prozent. âDie massiven regionalen Unterschiede bei AlkoholabhĂ€ngigkeit sind rein medizinisch nicht erklĂ€rbar. Hier dĂŒrften auch soziodemographische Faktoren eine Rolle spielenâ, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt.
Menschen in der zweiten LebenshÀlfte hÀufiger suchtkrank
Bundesweit litten laut der Analyse im Jahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen unter einer Alkoholsucht. Ein GroĂteil der Betroffenen, knapp 70 Prozent, waren MĂ€nner. AuĂerdem wurde eine AlkoholabhĂ€ngigkeit vermehrt bei Menschen in der zweiten LebenshĂ€lfte festgestellt. âAlkoholismus entwickelt sich in der Regel ĂŒber viele Jahre. Die Sucht wird verstĂ€rkt bei Personen diagnostiziert, die in den 50er- und 60er-Jahren geboren wurden. Wichtig ist, dass die Betroffenen eine passgenaue Hilfe suchen und bekommenâ, sagt Wiedemann. Wer den eigenen Alkoholkonsum kritisch hinterfrage, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich Ă€rztlichen Rat einholen. Hilfe fĂŒr Betroffene und Angehörige böten Suchtberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Eine Ăbersicht möglicher Anlaufstellen im Land gĂ€be es beispielsweise auf der Webseite der Landesstelle fĂŒr Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt.
Titelfoto: Axel Wiedemann © BARMER/Viktoria KĂŒhne
—-