Magdeburg, 2. MĂ€rz 2023 â Die Zahngesundheit der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter wird immer besser. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der BARMER hervor. Der Report hat fĂŒr verschiedene Alterskohorten untersucht, ĂŒber welchen Zeitraum die Versicherten keine invasiven Zahnbehandlungen wie etwa Wurzelbehandlungen, FĂŒllungen, Parodontitisbehandlungen, neue Kronen oder Zahnextraktionen benötigten. Demnach sind die therapiefreien ZeitrĂ€ume in den vergangenen Jahren sowohl bei den 20-JĂ€hrigen als auch bei den 40- und 60-JĂ€hrigen lĂ€nger geworden. Die jungen Sachsen-Anhalter kommen von allen Altersgruppen am lĂ€ngsten ohne invasive Zahnbehandlung aus. Bei ihnen belĂ€uft sich der therapiefreie Zeitraum auf rund dreieinhalb Jahre.
Im Vergleich der Jahre 2012 und 2020 ist dieser Zeitraum um knapp drei Monate angewachsen. âBei der zahnmedizinischen Versorgung in Sachsen-Anhalt deutet sich ein Wandel von der reinen Reparaturmedizin hin zu einer stĂ€rkeren PrĂ€vention an. Dieser Wandel ist aber noch lange nicht vollzogen. Er sollte konsequent weiterverfolgt werden, denn PrĂ€vention muss Vorrang vor Intervention habenâ, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt.
VerlÀngerung der therapiefreien ZeitrÀume
Laut BARMER-Zahnreport verzeichnet die mittlere Altersgruppe den deutlichsten Anstieg des therapiefreien Zeitraums. Die 40-JĂ€hrigen kamen im Jahr 2012 durchschnittlich etwa ein Jahr ohne Eingriffe an den ZĂ€hnen aus. Im Jahr 2020 betrug die therapiefreie Dauer bereits ein Jahr und vier Monate. Das entspricht einem Anstieg von 28 Prozent. Den geringsten Fortschritt gab es bei den 60-JĂ€hrigen. Bei ihnen ist der Intervall, in denen keine Eingriffe an den ZĂ€hnen notwendig sind, um etwa einen Monat auf insgesamt ein Jahr angewachsen. Trotz der immer lĂ€nger werdenden ZeitrĂ€ume ohne Zahntherapie, liegt Sachsen-Anhalt bei der Gesamtdauer der Therapiefreiheit deutlich unter dem Bundesschnitt. So kommen die 20-JĂ€hrigen in Deutschland durchschnittlich fast viereinhalb Jahre ohne invasive Zahntherapie aus. Die 20-JĂ€hrigen in Sachsen-Anhalt mĂŒssen bereits ein Jahr eher Zahnbehandlungen in Anspruch nehmen. âWir wissen seit langem, dass sich viele Zahnerkrankungen vermeiden lassen. Neben der persönlichen Mundhygiene und einer zahngesunden ErnĂ€hrung sollten wir weiter darauf setzen, dass die Zahnarztpraxen Prophylaxe intensivieren und so alle Potenziale heben, damit wir in zehn Jahren sagen können, dass die Zahnmedizin den Wechsel zu einer nachhaltigen, prĂ€ventionsorientierten Versorgung voll und ganz geschafft hatâ, so Wiedemann.
Sachsen-Anhalter hÀufig beim Zahnarzt
Aus dem BARMER-Zahnreport geht weiter hervor, dass in Sachsen-Anhalt mehr Menschen regelmĂ€Ăig zum Zahnarzt gehen als in den meisten anderen BundeslĂ€ndern. Im Jahr 2020 nahmen im Bundesschnitt lediglich 69 Prozent der Bevölkerung vertragszahnĂ€rztliche Leistungen in Anspruch. In Sachsen-Anhalt waren dagegen 74 Prozent der Menschen mindestens einmal beim Zahnarzt. âIm Umkehrschluss bedeutet das, dass jeder Vierte nicht beim Zahnarzt war. Daran mĂŒssen alle arbeiten, denn jĂ€hrliche Kontrolluntersuchungen sind wichtig. Umso frĂŒher Zahnerkrankungen festgestellt werden, desto besser lassen sie sich behandelnâ, sagt Wiedemann. Nicht ohne Grund gebe es neben dem Bonusheft auch Bonusprogramme der Krankenkassen, mit denen eine lĂŒckenlose Zahnvorsorge belohnt werde.
Titelfoto © BARMER/Viktoria KĂŒhne