Barry Jordan trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein

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LangjÀhriger Domkantor und -organist zu Gast im Rathaus

OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris hat heute Magdeburgs langjĂ€hrigen Domkantor und -organisten Barry Jordan im Alten Rathaus empfangen. In Anerkennung seiner großen Verdienste fĂŒr die Kirchenmusik und die damit einhergehende Steigerung der Bekanntheit der Ottostadt ĂŒber die Landesgrenzen hinaus wurde ihm die Ehre zuteil, sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg einzutragen.
 
Barry Jordan wurde 1957 in Port Elizabeth, SĂŒdafrika, geboren. Er studierte zunĂ€chst in Kapstadt, wo er 1985 sein Studium in der Fachrichtung Komposition mit dem akademischen Grad Master of Music abschloss. 
 
1986 zog es ihn dann nach Europa. In Wien studierte er fortan Komposition in der Klasse von Francis Burt und Orgel in der Klasse von Martin Haselböck. Bereits ein Jahr spĂ€ter verlegte er seinen Studienort nach LĂŒbeck, damit er weiterhin mit Prof. Martin Haselböck arbeiten konnte. Hier schloss er 1989 sein Konzertexamen an der Orgel mit Auszeichnung und 1994 sein Kirchenmusikstudium ab.
 
Barry Jordans Verdienst fĂŒr die Landeshauptstadt Magdeburg

Im Jahre 1994 wurde er nach Magdeburg berufen, wo er seit August desselben Jahres das Amt des Domkantors und -organisten bekleidete. Die folgenden 29 Jahre waren geprĂ€gt von seinem unermĂŒdlichen Einsatz, insbesondere fĂŒr die Orgeln in Magdeburg. 2004 wurde er mit dem Titel „Kirchenmusikdirektor“ geehrt.
 
Ein Höhepunkt war die Komposition der Musik fĂŒr das Barlachoratorium „Die Eiche im Dom“. Anlass waren das 800. JubilĂ€um der Grundsteinlegung des Magdeburger Doms und der 80. Jahrestag der Aufstellung des Magdeburger Mals von Ernst Barlach im gotischen Wahrzeichen der Landeshauptstadt. Die von Barry Jordan initiierten Orgelneubauten im Dom zu Magdeburg wurden 2008 und 2012 vollendet. Damit wird sein Wirken auch noch fĂŒr viele Jahrzehnte im Dom hörbar sein.
 
RĂŒckblick auf die Abschlussveranstaltungen

Das Jahr 2023 war ein besonderes Jahr. Jordan ließ es sich nicht nehmen, vor seinem Ruhestand noch einen Reigen an besonderen Konzerten zu konzipieren. Das Jahr begann mit dem Neujahrskonzert und einem Messiaen Konzert im Januar.
 
Ab 23. Februar folgte die Abschiedsorgelreihe mit Barry Jordans LieblingsstĂŒcken, darunter seine Lieblingswerke von Johann Sebastian Bach. Die Reihe setzte sich aus insgesamt sechs Konzerten zusammen und mĂŒndete in dem Abschiedsorgelkonzert am 18. November im Magdeburger Dom, womit Barry Jordan noch einmal allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern dankte. DarĂŒber hinaus fanden im Sommer zwei hochkarĂ€tig besetze internationale Orgelkunstkonzerte mit David Briggs und mit Kevin Bowyer statt.
 
Weiterentwicklung des Domchors

Der Domchor bot gleich drei große Projekte, darunter die Tangomesse von Martin Palmeri gemeinsam mit einer Tangoband. Es war eine bereichernde Erfahrung fĂŒr den Domchor, mit der anspruchsvollen Rhythmik und dem Groove der Band zusammen zu musizieren und sich mit dem Gesang auf die lateinamerikanischen KlĂ€nge einzulassen. Die Magdeburger Dommusik möchte sich so neuen Stilen und Zuhörenden öffnen und die Wandelbarkeit des Domchores zeigen, um potentielle SĂ€ngerinnen und SĂ€nger einzubeziehen und den generationsĂŒbergreifenden Chor weiterzuentwickeln.
 
Das zweite Projekt war die AuffĂŒhrung „Rejoice in the Lamb“ von Benjamin Britten am 23. September. Den abschließenden Höhepunkt bildete am vergangenen Samstag der Messiah von Georg Friedrich HĂ€ndel mit dem Orchester MĂ€rkisch Barock sowie Solistinnen und Solisten. Barry Jordan und der Domchor sind weit ĂŒber Deutschlands Grenzen hinaus bekannt.
 
Barry Jordan konnte in der Orgelszene auch sehr viele internationale Kontakte schließen und so kam es am 28. September zu einer Orgelnacht mit Francesco Di Lernia und Markku Hietaharju sowie Barry Jordan selber. Er und seine Orgelfreunde prĂ€sentierten Meisterwerke der Orgeljahrhunderte mit den jeweiligen Feinheiten. 
 
Hintergrund zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es wĂ€hrend der Amtszeit von OberbĂŒrgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein. Die EintrĂ€ge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich GĂ€ste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergefĂŒhrt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung fĂŒr Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
 
Eine Liste der Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch seit 1990 eingetragen haben, ist im Internet unter www.magdeburg.de/GoldenesBuch verfĂŒgbar.

Foto: OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris mit dem langjĂ€hrigen Domkantor Barry Jordan

© Landeshauptstadt Magdeburg, Laura ThĂŒmler