Magdeburg. Die rechtsextreme AfD knüpft offen und unverhohlen an die Tradition der Nationalsozialisten aus dem letzten Jahrhundert an. Angesichts der Geschichte des Bauhauses Dessau ist der Antrag der AfD-Landtagsfraktion besonders verabscheuungswürdig.
Bei den Landtagswahlen am 24. April 1932 wurde die NSDAP stärkste Fraktion im anhaltischen Landtag. Dessau wurde somit Sitz der ersten NSDAP-Landesregierung in Deutschland. Die NSDAP nutzte ihre neue Machtposition sofort, um das Bauhaus zum 1. Oktober 1932 zu schließen, da die Nationalsozialisten die moderne Kunsthochschule als Symbol für all das betrachteten, was sie ablehnten.
„Der Antrag zeigt, dass sich Geschichte wiederholt. Ganz im Stil ihrer geistigen Vorbilder will die AfD genau da weitermachen, wo die Nationalsozialisten aufgehört haben. Der einzige Zweck dieses Antrags ist es, eine moderne, progressive und zukunftsorientierte Gesellschaft anzugreifen. Denn genau dafür steht das Bauhaus Dessau“, betont Cornelia Lüddemann (Foto), Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht sich klar für den Schutz und die Förderung des Bauhauses Dessau aus. In einer Landtagsdebatte war das Bauhaus Dessau massiven Anfeindungen der AfD ausgesetzt.
Cornelia Lüddemann hob in ihrer Rede die herausragende historische, kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Bauhauses Dessau hervor: „Das Bauhaus Dessau war weit mehr als nur eine Kunstschule. Es war der Ausdruck einer umfassenden Vision der Moderne, die Kunst, Gestaltung und Gesellschaft grundlegend verändern wollte und bis heute wirkt. Das Bauhaus steht auch für Freiheit und Offenheit im Denken.“
Text/Foto: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 24. Oktober 2024