Zu den Arbeitsmarktzahlen für Oktober 2022 erklärt Beate Müller-Gemmeke (Foto), Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales:
Trotz schwieriger Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin widerstandsfähig. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung rechnet auch weiter nicht mit größeren Entlassungswellen. Die Unternehmen wissen um die große Nachfrage an Arbeitskräften und wollen ihre Beschäftigten halten. Für Arbeitslose, insbesondere für jene ohne Schulabschluss oder Ausbildung, bleibt es dennoch schwierig, überhaupt auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Es ist deshalb auch falsch, einfach die Anzahl offener Stellen mit der Zahl erwerbsloser Menschen aufzurechnen. Es liegt nicht am Unwillen der Menschen, dass freie Stellen nicht besetzt werden können, sondern in der Regel daran, dass Anforderungen und Qualifikation nicht zusammenpassen. Das Bürgergeld kommt also genau zur richtigen Zeit, um langzeitarbeitslose Menschen besser zu unterstützen und eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Das Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 Euro monatlich setzt einen positiven Anreiz, um eine Ausbildung oder eine abschlussbezogene Weiterbildung zu absolvieren. Der Bürgergeldbonus hilft mit zusätzlichen 75 Euro bei kürzeren Qualifizierungen und wenn es darum geht, einen Schulabschluss nachzuholen. Jugendliche, die Unterstützung bei der Ausbildung brauchen, erhalten eine umfangreiche und ganzheitliche Begleitung. Diese Ansätze sind Antworten auf die Herausforderungen. Sie sind angemessen und bedienen eben keine platten Klischees.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag
Foto (c) Beate Müller-Gemmeke