- Anstieg der Fallzahlen auf 32.332 Straftaten (+ 5.000)
- Insgesamt 13.187 TatverdÀchtige ermittelt (+ 24,1 %)
- RĂŒckgang der Fallzahlen fĂŒr FahrraddiebstĂ€hle auf 2.301 (- 11,7 %)
Magdeburg. Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenĂŒber dem Vorjahr auf nunmehr 32.332 FĂ€lle [(2022: 27.332); (2021: 23.286)]. Dies entspricht einem Anstieg um 18,3 %. Die HĂ€ufigkeitszahl fĂŒr die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 13.507 [(2022: 11.572); (2021: 9.876)].
Von den erfassten Straftaten konnten 19.456 (2022: 16.263) FÀlle aufgeklÀrt werden. Die AufklÀrungsquote (AQ) ist im Vergleich zum Vorjahr mit 60,2 % leicht gestiegen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationsbewegungen werden die Daten zur KriminalitĂ€tslage in der Landeshauptstadt Magdeburg zunehmend von aufenthaltsrechtlichen VerstöĂen beeinflusst.
Im Deliktsbereich der Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz, das Asylverfahrensgesetz und das FreizĂŒgigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2023 um 1.185 FĂ€lle gegenĂŒber 2022 (2.334) auf 3.519 gestiegen. Diese Steigerung lĂ€sst sich vornehmlich mit dem Betreiben der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) in Magdeburg begrĂŒnden. Werden dort Asylsuchende ohne Aufenthaltserlaubnis angetroffen, erfolgt eine Registrierung kriminalstatistisch am Tatort Magdeburg, sofern dies nicht bereits an der Bundesgrenze bzw. anderswo erfolgte.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt elf Straftaten gegen das Leben (2022: 11 FÀlle) erfasst, darunter waren zehn FÀlle Totschlag und ein Fall der Abbruch der Schwangerschaft. Alle genannten FÀlle im Jahr 2023 konnten aufgeklÀrt werden.
Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 399 auf 493 FÀlle. Dies sind 94 FÀlle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 420 FÀlle aufgeklÀrt werden, was einer AQ von 85,2 % entspricht (2022: 82,7 %). In diesen Bereich fÀllt auch die sexuelle BelÀstigung nach § 184i StGB, bei welcher ein Anstieg um 8,0 % verzeichnet wurde und die Anzahl der Delikte von 112 auf 121 im Jahr 2023 stieg. Im Bereich des Verbreitens pornografischer Schriften stieg die Anzahl der Delikte im Jahr 2023 um 66 auf 175 FÀlle.
Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen, Bedrohungen und Raubdelikte zÀhlen, stieg um 882 auf 5.189 FÀlle. In der Gruppe der Raubstraftaten stiegen die Fallzahlen um 66 auf 309. Davon konnten 185 FÀlle aufgeklÀrt werden. Die AQ lag hier bei 59,9 % (2022: 62,1 %).
Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 492 FÀlle. 3.218 FÀlle wurden im Jahr 2023 erfasst (2022: 2.726 Straftaten). Die AQ lag bei 83,6 %.
Im Bereich der Rohheitsdelikte ist zu verzeichnen, dass auch in diesem Jahr die Zahl der Bedrohungen erneut zugenommen hat. Hier kam es zu einem Anstieg um 244 auf 1.158 Delikte im Jahr 2023 (2022: 914 Straftaten).
Die Anzahl der Diebstahlsdelikte stieg auf 11.184 FĂ€lle (+1.362 FĂ€lle). Gleichwohl stellen diese Delikte mit 34,6 % mehr als ein Drittel des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar.
Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um 11,7 % zurĂŒckgegangen. Mit 2.301 derartigen Delikten sind es 305 Straftaten weniger als 2022 (2.606). Die AufklĂ€rungsquote sank auf 6,9 %. Im Jahr 2022 lag Sie bei 31,1 %.
GegenĂŒber dem Jahr 2022 (210 FĂ€lle) stieg die Zahl der WohnungseinbrĂŒche auf 294 FĂ€lle an. In 142 FĂ€llen blieb es beim Versuch, was einen Anteil von 48,3 % ausmacht. Die AQ bei den WohnungseinbrĂŒchen konnte gegenĂŒber 2022 um 3,8 % auf 22,4 % gesteigert werden. Am hĂ€ufigsten versuchten die TĂ€ter, durch Aufhebeln der TerrassentĂŒr, mittels diverser Werkzeuge, in das Innere zu gelangen. In den RĂ€umlichkeiten wurde danach gezielt nach WertgegenstĂ€nden gesucht.
Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ KellerrĂ€umen gegenĂŒber dem vergangenen Jahr leicht gestiegen ist. Sie stieg im Jahr 2023 um 23 auf 962.
FĂŒr den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist ein Anstieg um 2,6 % zu verzeichnen. Die Fallzahlen stiegen innerhalb eines Jahres von 1.060 auf 1.088.
Bei dem Deliktsbereich Diebstahl von Kraftwagen/unbefugte Ingebrauchnahme stieg die Zahl der Delikte von 134 auf 177 im Jahr 2023.
Im Bereich der Vermögens- und FÀlschungsdelikte stiegen die Fallzahlen um 22,8 % auf 3.468 FÀlle (2022: 2.824 FÀlle).
Bei den hierzu zÀhlenden Betrugshandlungen ist ein Anstieg um 556 FÀlle (+28,4 %) auf 2.515 FÀlle zu verzeichnen. Im Deliktsbereich des Tankbetruges stiegen die Fallzahlen um 27,9 % von 362 auf 463 FÀlle.
In der Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen stiegen die Fallzahlen um 376 Straftaten auf 794 FĂ€lle (+90,0 %) an.
Die Fallzahlen im Deliktsbereich SachbeschĂ€digung stiegen im Jahr 2023 um 254 auf 3.451 FĂ€lle (+7,9 %). 2022 waren es noch 3.197 FĂ€lle. SachbeschĂ€digungen stellen einen Anteil von 10,7 % an der GesamtkriminalitĂ€t dar. Die Anzahl der FĂ€lle von SachbeschĂ€digungen durch Graffiti stieg um 128 auf 1.054 Straftaten gegenĂŒber 2022 mit 926 FĂ€llen. Die AQ betrĂ€gt 4,7 % (2022: 5,4 %).
Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind aufgrund des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten von 1.270 auf 1.278 leicht gestiegen sind. Die AQ im Bereich der RauschgiftkriminalitĂ€t betrug 90,9 %. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen VerstöĂe gegen das BtMG mit 1.032 FĂ€llen (2022: 1.122 FĂ€lle).
Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen zum Vorjahr, von 239 im Jahr 2022 auf 293 Straftaten im Jahr 2023, erneut angestiegen sind. Es wurden bei diesen Delikten 119 weibliche (2022: 67) und 405 mÀnnliche (2022: 320) Polizeibeamte geschÀdigt.
Text/Foto: Polizeirevier Magdeburg