Nach Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die das Bundesfinanzministerium auf Anfrage des baupolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Bernhard Daldrup (Foto), mitgeteilt hat, wurden bis Ende November 816 FĂ€lle von Mindestlohnbetrug allein auf Baustellen aufgedeckt. Zudem wurden rund 3,88 Millionen Euro BuĂgelder gegen Baubetriebe verhĂ€ngt.
âFĂŒr uns ist der Mindestlohn Ausdruck von Respekt und der Anerkennung der Arbeitsleistung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Wer Vollzeit arbeitet, muss davon auch gut leben können. Alle Arbeitgeber mĂŒssen wissen, dass das Mindestlohngesetz hohe Strafen bei VerstöĂen vorsieht.
Aktuelle Zahlen des Bundesfinanzministeriums zeigen, dass zahlreiche Unternehmen in diesem Jahr die Mindestlöhne nicht eingehalten haben. So leitete die Finanzkontrolle Schwarzarbeit bis Ende November 2020 bundesweit insgesamt 3.083 Ermittlungsverfahren wegen MindestlohnverstöĂen ein. Dies waren FĂ€lle, in denen entweder der gesetzliche Mindestlohn oder bestehende Branchenmindestlöhne nicht korrekt an Arbeitnehmer gezahlt wurden. Als Folge dieser rechtswidrigen Praktiken sind bis November BuĂgelder von insgesamt ĂŒber 12,5 Millionen Euro wegen MindestlohnverstöĂen verhĂ€ngt worden.
Nach den Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wurden bis Ende November 816 FĂ€lle von Mindestlohnbetrug allein auf Baustellen aufgedeckt. Zudem wurden rund 3,88 Millionen Euro BuĂgelder gegen Baubetriebe verhĂ€ngt. Offenbar ist das Risiko, bei VerstöĂen gegen den Mindestlohn ertappt zu werden, fĂŒr zahlreiche Arbeitgeber zu gering.
Angesichts der von der Ampelkoalition geplante Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro sind effektivere Kontrollen zur Einhaltung des Mindestlohns unverzichtbar, wenn die Erhöhung bei den rund 7,2 Millionen BeschĂ€ftigten ankommen soll. Dazu gehört auch mehr Personal bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sowie eine deutlichere Erhöhung der BuĂgelder.
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben ist im Ăbrigen auch im Interesse der Bauwirtschaft, denn gute Löhne sind das beste Mittel, um dem FachkrĂ€ftemangel entgegenzuwirken. VerstöĂe gegen den Mindestlohn haben hingegen Abschreckungswirkung.“
Foto (c) Elias Domsch