Magdeburg. Nach dem verheerenden Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben sich Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne und Oberbürgermeisterin Simone Borris bei den Mitarbeitenden des Städtischen Klinikums der Landeshauptstadt bedankt. Ministerin Grimm-Benne sagte bei dem gemeinsamen Besuch: „Für ihren herausragenden Einsatz und den Kampf um das Leben jedes einzelnen Patienten gebührt den Beschäftigten mein größter Dank. Sie haben in dieser Ausnahmesituation Überragendes geleistet.“ Zudem betonte die Ministerin: „Die Narben des Anschlags werden niemals verheilen. Doch mit Zugewandtheit und Zusammenhalt können wir dem Schmerz der Wunde gemeinsam entgegenwirken.“ Der Ministerin habe besonders imponiert, wie gut die Teamarbeit bei der Akutversorgung funktioniert habe. Personal aus über 20 Nationen habe jeden Menschen versorgt. „Respekt muss gelebt werden“, hatte das Klinikum selbst in den sozialen Medien verkündet.
Oberbürgermeisterin Simone Borris sagte: „Ich habe großen Respekt vor der erbrachten Leistung der Hilfs- und Einsatzkräfte und bin beeindruckt von deren Engagement. Unabhängig von Dienstzeiten waren nach dem Anschlag Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger und weiteres medizinisches Personal in die Kliniken und insbesondere auch in das Städtische Klinikum gekommen, um zu helfen. Den
Dank und die Anerkennung dafür spüren wir in Magdeburg derzeit ganz
besonders. Das gibt Kraft und Zuversicht, die wir jetzt benötigen, um
wieder in den Alltag zurückzufinden.“
Das Städtische Klinikum Magdeburg ist eine der Einrichtungen, die sich direkt nach dem Anschlag um die Versorgung der Verletzten gekümmert haben. Insgesamt wurden 81 Patienten, darunter elf Schwerstverletzte, im Städtischen Klinikum behandelt. Aktuell werden noch immer vier von ihnen vor Ort versorgt. Etwa 200 Mitarbeitende, Helfer und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte waren freiwillig am Abend des 20. Dezember gekommen, zusätzlich zu den ohnehin im Krisenfall Herbeigerufenen, um die Diensthabenden beim „Massenanfall von Verletzten“ zu unterstützen.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne kam bei ihrem Besuch nicht mit leeren Händen. Sie überreichte dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Jörg Franke einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 33,5 Millionen Euro für mehrere Teilprojekte. Das Geld stammt unter anderem aus dem Corona-Sondervermögen des Landes und zielt auf eine langfristige, moderne und bedarfsgerechte medizinische Versorgung samt umfassender Notfallversorgung, auch unter den besonderen Anforderungen einer pandemischen Situation. Dazu zählt unter anderem der Neubau einer Zentralen Notaufnahme mit getrennten Wartebereichen für infektiöse und nicht-infektiöse Patienten. Im Neubau soll weiterhin eine Infektionsabteilung mit 24 Betten entstehen. Im Gebäude der bisherigen Notaufnahme sollen nach Fertigstellung des Neubaus eine Beobachtungsstation mit neun Betten, ein Ambulanzbereich sowie ein ambulantes Operationszentrum eingerichtet werden. „Im neuen Notfallzentrum des Städtischen Klinikums werden Patientinnen und Patienten zukünftig unter modernsten Bedingungen behandelt und versorgt“, sagte die Ministerin.
Für Prof. Dr. Jörg Franke, Ärztlicher Direktor, ist dieser Zuwendungsbescheid in erster Linie eine Anerkennung der geleisteten Arbeit. Die letztmals 2008 sanierte Einheit – damals konzipiert für ca. 19.000 Patienten im Jahr, wurde 2024 von über 65.000 Bürgern in Anspruch genommen. „Es ist dringend erforderlich, unsere Zentrale Notaufnahme der Realität anzupassen“, ergänzt Prof. Franke.
Bildunterschrift:
V.l.n.r.: Willi Lamp (Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Magdeburg), Oberbürgermeisterin Simone Borris, Ministerin Petra Grimm-Benne, Prof. Dr. med. habil Jörg Franke (Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums Magdeburg). Copyright: Sozialministerium Sachsen-Anhalt.