Bewerbungsstart: Mehr Plätze für Landarztquote in Sachsen-Anhalt / Amtsarztquote lockt ebenfalls wieder für Medizinstudium

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Magdeburg/Halle. Sachsen-Anhalt sucht weiterhin zukünftige Land- sowie Amtsärztinnen und -ärzte. Für das kommende Wintersemester 2023/2024 stehen für die Landarztquote erstmals 26 Studienplätze in Magdeburg und Halle zur Verfügung. Das sind sechs mehr als in den ersten drei Durchgängen. Bis zum 31. März können über eine Vorabquote für das Auswahlverfahren zum Studium der Humanmedizin Bewerbungen eingereicht werden. Dazu ist ab sofort das Portal www.landarztquote-sachsen-anhalt.de freigeschaltet. „Durch die Landarztquote kann nicht ausschließlich ein Einser-Abiturient eine gute Hausärztin bzw. Hausarzt werden, sondern auch jemand, der beispielsweise bereits im Patientenkontakt seine soziale Kompetenz und Empathie in einem Beruf bewiesen hat“, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto).

Die angehenden Medizinerinnen und Mediziner verpflichten sich, nach dem Studium und der anschließenden Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder drohend unterversorgten Regionen im Land tätig zu sein. „Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen wir, dass die Landarztquote wieder auf große Resonanz stoßen wird“, blickt Grimm-Benne voraus. Bei den erfolgreichen Bewerbungsdurchgängen konnten bislang von rund 440 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet 60 zukünftige Landärztinnen und Landärzte für Sachsen-Anhalt gewonnen werden. „Es war daher nur konsequent, die Quote von 5 auf 6,3 Prozent aller Medizinstudienplätze in Sachsen-Anhalt zu erhöhen“, sagt Grimm-Benne.

Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA): „Die Landarztquote ist schon jetzt ein Erfolg. Die Vielzahl der Bewerbungen zeigt das hohe Interesse an der Tätigkeit als Hausarzt in einer ländlichen Region, was mich sehr freut. Die Erhöhung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht ausreichend, um den Bedarf an ärztlicher Versorgung auch zukünftig decken zu können. Mit der Einführung der Landarztquote ist nicht ein Studienplatz hinzugekommen. Wir benötigen bundesweit dringend mehr Medizinstudienplätze. Sowohl im Bereich der hausärztlichen Versorgung als auch der fachärztlichen Grundversorgung benötigen wir dringend mehr Ärzte, um auch zukünftig die Menschen im Land medizinisch gut versorgen zu können.“ In Sachsen-Anhalt sind derzeit 254 Hausarztstellen nicht besetzt. Prognosen zeigen, dass perspektivisch ein weiteres Defizit zu erwarten ist – auch im fachärztlichen Bereich.

Fünf Medizinstudienplätze über Amtsarztquote Sachsen-Anhalt

Aus den positiven Erfahrungen der Landarztquote heraus und nicht zuletzt durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) selbst, der durch die Corona-Pandemie verstärkt in den Blickpunkt gerückt ist, startete das Land vergangenes Jahr die erste Bewerbungsrunde für die Amtsarztquote. „Diese Vorabquote bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen ist ebenfalls im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Nach einer verhaltenen Resonanz bei der Premiere im vergangenen Jahr hoffen wir auf viele Bewerberinnen und Bewerber“, sagt Ministerin Grimm-Benne. Schließlich stelle eine Tätigkeit im ÖGD eine interessante Alternative zur Arbeit im Krankenhaus oder in der Praxis dar. Grimm-Benne. „Keine Nachtschichten, ein zukunftssicherer Job im Öffentlichen Dienst und eine gute Vereinbarkeit mit dem Familienleben machen das Berufsbild attraktiv.“ Für das kommende Wintersemester stehen insgesamt fünf Studienplätze zur Verfügung.

Wie bei der Landarztquote müssen sich die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber vertraglich verpflichten, nach Beendigung des Studiums und der Weiterbildung für zehn Jahre ärztlich in Sachsen-Anhalt tätig zu sein. Bei der Amtsarztquote liegt der Schwerpunkt im Öffentlichen Gesundheitswesen in einem der 14 Gesundheitsämter in Sachsen-Anhalt mit einem weitreichenden Aufgabenspektrum. Dazu zählen unter anderem Kita- und Einschulungsuntersuchungen, Kontroll- und Überwachungsaufgaben in der Krankenhaus-, Umwelt- und Seuchenhygiene sowie Erstellung amtsärztlicher Gutachten und Zeugnisse. Der Fokus des ÖGD liegt im Gegensatz zur Individualmedizin auf dem Wohl der gesamten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt. Für die Amtsarztquote ist ebenfalls ab sofort ein eigenes Bewerbungsportal freigeschaltet unter www.amtsarztquote-sachsen-anhalt.de

Text: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt

Foto (c) BD-LPSA