BGA: Energiepreise bedrohlich hoch und Politik verliert sich in Aktionismus

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Zu der aktuellen Debatte zu Energie- und Kraftstoffpreisen erklĂ€rt Dr. Dirk Jandura (Foto), PrĂ€sident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin:

„Die Energiepreise sind aktuell viel zu hoch. Sie sind fĂŒr Endverbraucher, Industrie und Handel in gleichem Maße bedrohlich und schaden unserem Standort. Ich erwarte von der Politik jetzt VorschlĂ€ge, wie die Energieversorgung sicher und bezahlbar bleibt. Wir dĂŒrfen uns nicht in populistischem Aktionismus verlieren, bei dem sich kurzfristige, aber unausgereifte VorschlĂ€ge ĂŒberschlagen. Wir brauchen stattdessen echte und dauerhafte Lösungen. Diese vermisse ich in der aktuellen Diskussion noch.“

BezĂŒglich der Belastung der meist mittelstĂ€ndischen Unternehmen des Groß- und Außenhandels verweist Jandura auf die kĂŒrzlich veröffentlichte Unternehmensumfrage des BGA: „FĂŒr 83 Prozent unserer Unternehmen hat die Sicherung der Energieversorgung jetzt politische PrioritĂ€t. Das bedeutet auch, dass Energie bezahlbar bleiben muss. Damit ist klar, wo Politik jetzt gefordert ist. Die Preisspirale muss gestoppt werden.“

„Die Politik sollte ĂŒber ein BĂŒndel an Maßnahmen nachdenken. Mit den Entlastungen im Jahressteuergesetz 2022 ist sie auf dem richtigen Weg. Eine Anhebung des Grundfreibetrages, des Arbeitnehmerfreibetrages und der Pendlerpauschale wĂ€ren wichtige Korrekturen. Die Entlastungen gehen jedoch angesichts der zwischenzeitlich eingetretenen massiven Erhöhungen nicht weit genug und mĂŒssen nachjustiert werden. Die Absenkung der Mineralöl-/Energiesteuern wĂ€re ein transparenter und nachvollziehbarer Schritt.

Auch begrĂŒĂŸen wir die Abschaffung der EEG-Umlage, was einer langjĂ€hrigen Forderung des Großhandels entspricht. Geboten wĂ€ren jedoch weitere Entlastungen vor allem fĂŒr den Bereich Transport und Logistik. Denn dieser ist Dreh- und Angelpunkt fĂŒr die Versorgung von BĂŒrgern und Betrieben mit allen GĂŒtern des tĂ€glichen Lebens“, so Jandura abschließend. „Wir brauchen endlich wieder wettbewerbsfĂ€hige Energiepreise.“

Foto © BGA/Kamil Janus