BGA: Wohnungsbau wurde ĂŒber Jahre staatlich verteuert

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„Es ist vor allem der Einbruch im Wohnungsbau, der mir Sorgen bereitet. In den letzten Jahren wurden die staatlich auferlegten Anforderungen fĂŒr den Wohnungsbau immer weiter verschĂ€rft und so wurde Neubau immer teurer. Heute sind verbesserte Abschreibungen und die WiedereinfĂŒhrung einer breiteren Förderung im Wohnungsbau nötig. Die Politik muss sich wieder an den BedĂŒrfnissen der Menschen orientieren. Vom Wohnungsbaugipfel erwartet der baunahe Großhandel ein Aufbruchssignal und einen Kurswechsel“, sagt Dr. Dirk Jandura (Foto), PrĂ€sident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mit Blick auf den massiven Einbruch der AuftrĂ€ge im Baugewerbe.

Im Vorfeld des anstehenden Wohnungsgipfels fordert GroßhandelsprĂ€sident Jandura von Bauministerin Geywitz und der gesamten Bundesregierung: „Es mĂŒssen endlich wieder baufördernde, attraktive Rahmenbedingungen geschaffen werden, nur dann wird auch wieder mehr gebaut. Wenn Bauministerin Geywitz erkannt hat, dass man Bauanforderungen ĂŒberzogen hat und nun Regelungen entschĂ€rfen will, dann ist dies ausdrĂŒcklich zu begrĂŒĂŸen und lange ĂŒberfĂ€llig. Moderne, klimakonforme und energieeffiziente GebĂ€ude mĂŒssen sich die Menschen auch leisten können.“

„Wir beobachten vielfach eine Vervierfachung der Finanzierungskosten, da wundert es kaum, dass die Investitionsbudgets weder beim HĂ€uslebauer noch bei den Investoren ausreichen. Projekte ĂŒberall in Deutschland liegen auf Eis. Teilweise werden Baugenehmigungen schon gar nicht mehr beantragt. Das ist ein unverkennbares Alarmsignal. Wenn die KapazitĂ€ten in der Bauwirtschaft dauerhaft zurĂŒckgefahren werden, ist es zu spĂ€t. Dann werden ArbeitsplĂ€tze abgebaut“, mahnt Jandura.

„Im Mai dieses Jahres sanken die Baugenehmigungen um ein Viertel. Im April und MĂ€rz waren sie bereits um ein Drittel im Vorjahresvergleich gesunken. Dies sind dramatische Zahlen, die ein Umdenken erforderlich machen“, so Jandura abschließend.

Im Wohnungsbau drohen wegen der hohen Zinsen und Baukosten 2023 und auch 2024 drastische EinbrĂŒche. 40 Prozent der Unternehmen im Wohnungsbau klagen ĂŒber zunehmenden Auftragsmangel.

Foto © BGA/Kamil Janus