Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bildungsforums richten den dringenden Appell an die Fraktionen des Landtages, in den Haushaltsberatungen eine Strategie zu entwickeln und umzusetzen, damit alle der bisherigen ca. 500 Stellen fĂŒr die Schulsozialarbeit zunĂ€chst bis zum Ende der EU-Förderperiode im Juli 2028 fortgefĂŒhrt werden könÂnen. Entscheidend dafĂŒr ist es, die finanzielle LeistungsfĂ€higkeit der Landkreise und kreisfreien StĂ€dte realistisch einzuschĂ€tzen und diese entsprechend finanziell zu unterstĂŒtzen.
Auf Einladung des BĂŒndnisses âDen Mangel beenden! â Unseren Kindern Zukunft geben!“ haÂben sich am 4. Oktober 2023 bildungspolitische Akteure von 25 Organisationen, Vereinen und Gremien zur ersten Beratung des Bildungsforums getroffen, um gemeinsam Wege aus der Krise des Bildungssystems in Sachsen-Anhalt zu diskutieren. Die konstruktiven BeratunÂgen sollen am 6. Dezember 2023 fortgesetzt werden.
Mit Blick auf die laufenden Beratungen zum Landeshaushalt 2024 wurÂde u. a. intensiv ĂŒber Perspektiven fĂŒr die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bildungsforum waren sich dabei einig, dass die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter fĂŒr die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler an ihren jeweiligen Einsatzschulen einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung des BildungserÂfolgs und der Bildungsgerechtigkeit leisten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bildungsforums befĂŒrchten, dass wegen der neuen FinanzierungsregeÂlungen zur Eigenbeteiligung der Landkreise und kreisfreien StĂ€dte ein erheblicher Teil der bisherigen Einsatzstellen wegfallen wird.
Davon kann ein Teil der 380 Stellen des ESF-ProÂgramms selbst betroffen sein, vor allem aber stehen die bisher ca. 100 zusĂ€tzlich kommunal finanzierten Stellen vielfach vor dem Aus. Auch die 14 bisher vom Land voll finanzierten StelÂlen könnten ab dem Schuljahr 2024/25 wieder gestrichen werden.
Der Wegfall von jeder einzelnen dieser ca. 500 Stellen der Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt ist ein Verlust an BildungsqualitĂ€t, der nicht eintreten darf. Dadurch werden insbesondere den betroffenen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern wichtiÂge Bezugspersonen genommen und Entwicklungspotenziale reduziert. Es werden dadurch aber auch hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft aus den Schulen verdrĂ€ngt, auf deren Expertise und Kompetenzen die Schulen dringend angewiesen sind.
Eva Gerth (Foto), GEW Sachsen-Anhalt & Matthias Rose, Landeselternrat Sachsen-Anhalt