Peking im Jahre 1908: Mitten in der Nacht wird der dreijĂ€hrige Pu Yi seiner Mutter entrissen und in die Verbotene Stadt gebracht, ins Zentrum des alten China. Wenige Tage spĂ€ter besteigt er den kaiserlichen Thron und herrscht als „Sohn des Himmels“ ĂŒber die HĂ€lfte der Erdbevölkerung. – Bertoluccis grandioses Filmspektakel (1987) ĂŒber Chinas letzten Kaiser Pu Yi. Mit Peter O’Toole.
1912 wird China zur Republik, und die Qing-Dynastie muss abdanken. Doch die Verbotene Stadt, in der das Leben seit Jahrhunderten stillzustehen scheint, bleibt von den gesellschaftlichen UmwĂ€lzungen unberĂŒhrt. Der Kindkaiser wird weiterhin als lebende Gottheit behandelt, umsorgt und abgeschottet von Beamten, Kurtisanen und Eunuchen. Im kaiserlichen Palast genieĂt er alle Freiheiten; verlassen darf er ihn jedoch nicht. Ohne es zu wissen, ist Pu Yi zum Hauptdarsteller eines prunkvollen Schauspiels geworden. 1924, im Alter von 18 Jahren, hat Pu Yi zwei Gemahlinnen.
Doch der Traum endet brutal, als ein Kriegsherr Peking erobert und den Kaiser vertreibt. Mit Hilfe seines schottischen Mentors und Freundes, Sir Reginald Johnston, flieht Pu Yi nach Tientsin (heute Tianjin) und fĂŒhrt dort das sorglose Leben eines Playboys. Als die Japaner 1931 in die Mandschurei einmarschieren, trifft Pu Yi eine verhĂ€ngnisvolle Entscheidung: Er kehrt in das Land seiner Vorfahren zurĂŒck und wird Kaiser des 1932 gegrĂŒndeten, von Japan abhĂ€ngigen Marionettenstaates Mandschukuo.
Der bittere Konflikt zwischen China und Japan, der sich durch den Zweiten Weltkrieg zieht, endet erst mit der Kapitulation Japans 1945. Pu Yi gerĂ€t in sowjetische Gefangenschaft, wird 1950 der jungen Volksrepublik China ĂŒberstellt und muss fĂŒr zehn Jahre in ein Umerziehungslager. Am Ende seiner Haft kehrt er nach Peking zurĂŒck â als einfacher BĂŒrger. Er fĂŒhrt ein schlichtes Leben als GĂ€rtner und scheint mit dieser neuen Freiheit endlich sein GlĂŒck gefunden zu haben, wĂ€hrend Maos Kulturrevolution neue Opfer fordert.
Laufzeit: 155 Minuten
Genre: Biografie, CN, F, GB, I 1987
Regie: Bernardo Bertolucci
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