Magdeburg. Das Land Sachsen-Anhalt reagiert auf die aktuelle Ausbreitung der Blauzungenkrankheit (BTV-3) und spricht eine klare Impfempfehlung für Schafe und Rinder aus. Die BTV-3-Impfung gilt derzeit als der einzige wirksame Schutz vor der ansteckenden Tierseuche. Übertragen wird das Virus durch heimische Gnitzen – mit steigender Aktivität im Frühling drohen erneut viele Ausbrüche.
Sachsen-Anhalt fördert BTV-3-Impfung mit Spitzenwert
Sachsen-Anhalt geht voran: Das Land zahlt mit 8,35 Euro pro Schaf und Jahr die bundesweit höchste Beihilfe zur Impfung gegen die Blauzungenkrankheit. Auch Rinderhalter erhalten 2 Euro pro Impfung.
Die Impfbeihilfe kann bei der Tierseuchenkasse beantragt werden – online oder per Formular. Sie steht Tierhalterinnen und Tierhaltern unabhängig von der Betriebsgröße offen. Weitere Informationen zum Krankheitsbild und zur Antragsstellung finden Sie hier: https://www.tskst.de/de/entschaedigung-beihilfe/beihilfe/btv-3
Minister Sven Schulze ruft zur Impfung auf
Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze betont die Notwendigkeit der Impfung: „Die Impfung ist der wirksamste Schutz vor der Blauzungenkrankheit – und damit auch vor großem Tierleid und wirtschaftlichen Schäden. Als Landesregierung haben wir uns frühzeitig und gezielt für eine finanzielle Unterstützung eingesetzt. Ich freue mich, dass wir den Tierhalterinnen und Tierhaltern in Sachsen-Anhalt jetzt ein bundesweit führendes Angebot machen können. Mein Appell lautet deshalb: Nutzen Sie die Impfbeihilfe und schützen Sie Ihre Tiere. Gemeinsam können wir die Ausbreitung des Virus verlangsamen und unsere Bestände gesund erhalten.“
Warum ist die BTV-3-Impfung so wichtig?
Die Blauzungenkrankheit betrifft vor allem Schafe und Rinder. Bei Schafen verläuft sie oft besonders schwer – mit hohem Fieber, Fressunlust und teils tödlichem Ausgang. Auch Rinder zeigen Symptome wie Fieber und erhebliche Leistungseinbußen. Eine Behandlung ist nicht möglich – nur die Impfung schützt wirksam.
Bis Mitte März 2025 wurden bereits rund 350 BTV-3-Fälle in Sachsen-Anhalt gemeldet. Alle Regionen sind betroffen. Mit Beginn der warmen Jahreszeit rechnen Experten mit einem deutlichen Anstieg.
Gute Impfquote – aber noch Luft nach oben
Im Jahr 2024 wurden in Sachsen-Anhalt rund 60 Prozent der Schafe und 10 Prozent der Rinder geimpft. Oft entscheiden wirtschaftliche Aspekte über die Nutzung der Impfmöglichkeit. Mit der gezielten Förderung soll die Impfbereitschaft weiter steigen.
Kurz und knapp: die wichtigsten Infos zur Impf-Förderung
✔️ 8,35 Euro pro Schaf – bundesweit höchste Beihilfe
✔️ 2 Euro pro Rind – einfach beantragbar
✔️ Online-Antrag oder Papierform möglich
✔️ Für alle Betriebe – unabhängig von der Größe
✔️ Kein bürokratischer Aufwand
→ Mehr Informationen und Antragstellung: www.tskst.de/de/entschaedigung-beihilfe/beihilfe/btv-3
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten am 30. März 2025
Foto: Entzündliche Veränderungen am Flotzmaul, Zungenlähmung, Schwellung und Rötung im Randbereich der Zunge, eitriger Nasenausfluss (c) Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Wilfried Adams