BMW-Pilot von Schubert Motorsport: Nervenstarker René Rast pokert und gewinnt am Norisring

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  • BMW-Pilot bleibt trotz Regen auf Slicks und feiert ersten Saisonsieg
  • Franck Perera und Luca Engstler fahren mit der gleichen Taktik auf das Podium
  • Kelvin van der Linde verteidigt seine FĂŒhrung in der Gesamtwertung

NĂŒrnberg. Nervenstark und fehlerlos – RenĂ© Rast (Bregenz) feierte am Samstag auf dem Stadtkurs in NĂŒrnberg seinen ersten Saisonerfolg. Der BMW-Pilot von Schubert Motorsport ließ sich auch vom plötzlich einsetzenden Regen nicht aus der Ruhe bringen, blieb auf Slicks und wurde nach 69 Runden als Sieger abgewunken. Damit stand der dreimalige DTM-Champion nach vier PodiumsplĂ€tzen in den vergangenen zwei Jahren am Norisring wieder ganz oben auf dem Treppchen. „Der Norisring ist fĂŒr mich eine der besten Strecken im Kalender, dieser Sieg fĂŒhlt sich gigantisch an. Am Funk ist es ein bisschen lauter geworden, weil ich trotz des Regens unbedingt mit Slicks weiterfahren wollte. Das war eine mutige Entscheidung, aber sie hat sich ausgezahlt“, erzĂ€hlte der Routinier. Die Rast-Strategie zahlte sich auch fĂŒr Franck Perera (F) vom Lamborghini Team TGI by GRT und seinen Teamkollegen Luca Engstler (Kempten) aus, die nach einem turbulenten Rennen die PlĂ€tze zwei und drei belegten.

Keyfacts, Norisring, Saisonrennen 7 von 16

  • StreckenlĂ€nge: 2.162 Meter
  • Wetter: 29 Grad, erst heiter, spĂ€ter Regen
  • Pole-Position: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari 296 GT3 #14), 48,965 Sekunden
  • Sieger: RenĂ© Rast (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #33)
  • Schnellste Rennrunde: Maximilian Paul (Paul Motorsport, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #71) 49,632 Sekunden

Der Samstagslauf am Norisring begann bei strahlendem Sonnenschein mit einem guten Start von Pole-Setter Jack Aitken (GB) im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing. Hinter dem Briten reihten sich Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport), Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti (I), Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG GT3 und Rast auf den PlĂ€tzen zwei bis fĂŒnf ein. Wegen angekĂŒndigten Regens absolvierten die Spitzenfahrer ihre Pflicht-Boxenstopps sehr spĂ€t, um auf einen möglichen Wetterumschwung reagieren zu können. Fast alle Piloten blieben jedoch auf den Pirelli-Slicks. Allerdings verlor Aitken zwei PlĂ€tze und musste Sheldon van der Linde und Bortolotti vorbeiziehen lassen. Rast folgte auf Rang vier, FĂŒnfter war zu diesem Zeitpunkt TabellenfĂŒhrer Kelvin van der Linde (ZA) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline. Kurz danach setzten die angekĂŒndigten NiederschlĂ€ge ein und fast das gesamte Feld wechselte auf Regenreifen.

Rast ĂŒbernahm auf Slicks die FĂŒhrung vor Perera, der sich trotz der teilweise nassen Fahrbahn ebenfalls gegen Regenreifen entschied. Diese Strategie ging voll auf. Die Konkurrenten konnten im weiteren Verlauf den RĂŒckstand nur unwesentlich verkĂŒrzen und fuhren in der Schlussphase sogar langsamere Rundenzeiten. Davon profitierte Engstler. Der Lamborghini-Pilot hatte das Rennen auf Platz 15 in Angriff genommen und kĂ€mpfte sich mit den Trockenreifen in den letzten UmlĂ€ufen noch auf den dritten Podiumsplatz vor. Vierter wurde Nicki Thiim (DK), der nach einem Überholmanöver in der letzten Kurve seinen Teamkollegen Bortolotti auf Rang fĂŒnf verwies.

Platz sechs ging an Kelvin von der Linde. Damit verteidigte der SĂŒdafrikaner seine FĂŒhrung im Gesamtklassement vor Bortolotti und Rast. Sein Bruder Sheldon kam im zweiten BMW von Schubert Motorsport als Siebter ins Ziel. Engel beendete den siebten DTM-Lauf der Saison auf Rang acht, wĂ€hrend sich der lange fĂŒhrende Aitken mit Position neun zufriedengeben musste. Lamborghini-Fahrer Maximilian Paul (Dresden/Paul Motorsport) wurde Zehnter.

Franck Perera: „Besonders die Schlussphase des Rennens war unfassbar intensiv. Einerseits bin ich immer dichter an RenĂ© Rast rangekommen, andererseits wollte ich auch den zweiten Platz absichern. Bei solchen Bedingungen kann immer etwas passieren. GlĂŒcklicherweise hat es nur in der ersten Kurve stĂ€rker geregnet, die Slicks waren die richtige Wahl.“

Luca Engstler: „Nach einer Kollision am Start verlief die erste RennhĂ€lfte so schlecht, dass ich das Auto eigentlich schon abstellen wollte. Als aber die ersten Tropfen kamen, wusste ich, dass nach vorne was gehen kann. Am Ende haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen und sind als Team mit zwei Autos aufs Podium gefahren.“

Ergebnis, 7. Meisterschaftslauf, Norisring

1. René Rast (D/Schubert Motorsport)
2. Franck Perera (F/Lamborghini Team TGI by GRT), +2,272 Sekunden
3. Luca Engstler (D/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT), +37,075 Sekunden
4. Nicki Thiim (DK/SSR Performance), +44,111 Sekunden
5. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +44,479 Sekunden

Das komplette Ergebnis gibt es auf dtm.com/de/ergebnisse.

Foto: René Rast gewann den siebten Saisonlauf am Norisring (c) ADAC Motorsport