Sangerhausen (ots) – Am Dienstag, den 3. Mai 2022 wurde die Bundespolizei gegen 22:10 Uhr durch die Landespolizei über eine Behältnissschleusung informiert:
Ein 42-jähriger, bulgarischer LKW-Fahrer machte eine Rast auf dem Autohof Sangerhausen, an der Bundesautobahn 38. Er hörte Klopfgeräusche und Stimmen von der Ladefläche seines LKWs und teilte dies Zollbeamten mit, die aufgrund von eigenen Kontrollen am genannten Rasthof tätig waren. Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei verlegten zum Ereignisort. Bei Eintreffen der Bundespolizei hatte der Fahrer die unverplombte Ladefläche bereits im Beisein der Zollbeamten geöffnet und insgesamt vier Männer im Alter von 15, 22, 29 und 29 Jahren festgestellt. Die drei Afghanen und der 29-jährige indische Staatsangehörige waren in guter gesundheitlicher Verfassung. Keiner von ihnen konnte aufenthaltslegitimierende Papiere vorweisen.
Der Fahrer und die Geschleusten wurden zuständigkeitshalber für die weitere strafprozessuale Bearbeitung zum Bundespolizeirevier Halle gebracht. Der LKW, welcher mit langen Aluminiumplatten beladen war, wurde durchsucht. In der Mitte des Aufliegers konnte hierbei ein Hohlraum festgestellt werden, in dem sich die geschleusten Personen aufgehalten hatten. Dort fanden die Einsatzkräfte auch mehrere Konservendosen. Die Vernehmung des LKW-Fahrers ergab keine Anhaltspunkte, dass er von der Schleusung gewusst hatte. Somit erhärtete sich der Straftatverdacht gegen ihn wegen des Einschleusens nicht und er konnte die Dienststelle wieder verlassen.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden auch die Geschleusten nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde an entsprechende Einrichtungen übergeben. Der Minderjährige wurde in einer Kinder- und Jugendnotunterkunft untergebracht. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Einschleusens von Ausländern sowie vier weitere Strafverfahren wegen den unerlaubten Einreisen eingeleitet.