Halle (ots) – Das FĂŒhrungsduo des BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Sachsen-Anhalt hat den USA vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine aus Eigeninteresse zu befeuern. In einem Doppel-Interview mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Wochenendausgabe) sagte BSW-Co-Chef John Lucas Dittrich: „Die USA hĂ€tten lĂ€ngst Russland ein Angebot gemacht, wenn sie an einem Frieden interessiert wĂ€ren. Sie haben aber ein starkes Interesse, dass dieser Krieg weiterlĂ€uft, weil es ihnen wirtschaftlich und geopolitisch nutzt. Wir kritisieren, dass Deutschland sich den USA unterordnet und seine eigenen wirtschaftlichen Interessen missachtet.“
Washington wolle Deutschland stĂ€rker an sich binden, um Raketen aufstellen und Erdgas verkaufen zu können, sagte Dittrich. „Wir lassen uns amerikanische Mittelstreckenwaffen vor die HaustĂŒr stellen, ĂŒber die dann Donald Trump entscheidet. Da wird amerikanische Politik auf deutschem Boden gemacht.“
Sein Co-Vorsitzender Thomas Schulze rĂ€umte ein, Russland habe den Krieg angefangen. „Aber es sterben auf beiden Seiten Menschen und ich kann nicht sagen, der eine ist ein schlechterer Mensch. Das Sterben muss aufhören, das steht fĂŒr mich im Vordergrund.“
Dittrich verteidigte das Thematisieren von AuĂenpolitik in Koalitionsverhandlungen auf Landesebene. „Es ist uns wichtig, den ostdeutschen Mehrheitswillen in dieser Frage widerzuspiegeln. Dazu zĂ€hlt die Einstellung von Waffenlieferungen und ein Nein zur Stationierung von US-Mittelstreckenraketen, die von drei Viertel der Ostdeutschen abgelehnt wird.“
Foto/BSW