Magdeburg. Die Ausstellung „Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksale“ hat die Besucher*innen der Stadtbibliothek Magdeburg in den vergangenen Wochen sehr bewegt. Zum Abschluss ist jetzt der ehemalige VEB-Betriebsdirektor Wolfgang Beck zum Zeitzeugengespräch zu Gast.
Die Ausstellung „Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksale“ in der Stadtbibliothek Magdeburg hat eine überaus breite Resonanz erfahren. Heute am Dienstag, 30. April, geht sie um 17 Uhr mit einer Buchlesung von Wolfgang Beck zu Ende, der über seine Erfahrungen als einstiger VEB-Direktor spricht. Betriebsdirektoren wie Wolfgang Beck spielten eine zentrale Rolle, denn sie galten als die „Macher“ der DDR-Wirtschaft. Der promovierte Ingenieur war der jüngste von ihnen und leitete bis zum Ende der Planwirtschaft den VEB Elektromotorenwerk Wernigerode. Im Gespräch mit dem Magdeburger Wirtschaftsredakteur Rolf-Dietmar Schmidt stellt er zur Finissage in der Stadtbibliothek sein aktuelles Buch „Alles hat ein Ende auch die Marktwirtschaft“ vor. In diesem Buch erzählt er von dem herausfordernden Arbeitsalltag in einem Großbetrieb und von den außerordentlich vielgestaltigen Aufgaben eines Betriebsdirektors. Ein Betrieb war anders als heute außer für die Produktion von Waren noch für eine ganze Reihe weiterer Lebensbereiche zuständig: für die Krippe und den Kindergarten, für Freizeitaktivitäten und Feste und auch für den Urlaub. Sein Blick fällt schließlich auf die schwierige Wendezeit und die Umwandlung eines Volkeigenen Betriebes in eine GmbH. Wolfgang Beck erlebte das Ende des Staatssozialismus mit und ist heute überzeugt: Auch die real existierende Marktwirtschaft wird sich bald überlebt haben.
Alle interessierten Gäste sind herzlich zur Buchvorstellung und zum Gespräch mit Wolfgang Beck am Dienstag, 30. April, um 17 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, eingeladen. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt ausgerichtet. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst