Weißenfels (ots) – Am Montag, den 11. April 2022, gegen 22:50 Uhr wurde das Bundespolizeirevier Halle telefonisch darüber informiert, dass am Haltepunkt Weißenfels West mehrere Jugendliche am Bahnsteig „kokeln“. Eine eingesetzte Streife fuhr sofort mit Blaulicht und Martinshorn zum Ereignisort. Als die Jugendlichen das Eintreffen der Bundespolizisten bemerkten ergriffen sie umgehend die Flucht und überquerten dabei die Gleise.
Einer der Jugendlichen versteckte sich im Gebüsch und flüchtete auch nach der deutlichen Ansprache der eingesetzten Beamten erneut leichtsinnig über die Gleise. Als die Beamten ihn auf dem Bahnsteig stellen konnten, umgab den 17-Jährigen ein auffälliger Cannabis-Geruch. Daraufhin wurde der Deutsche sowie seine mitgeführte Tasche durchsucht.
In seiner Bauchtasche konnten szenetypische Utensilien mit Anhaftungen betäubungsmittelähnlicher Substanzen und ein griffbereiter Schlagstock fest- und sichergestellt werden. Der Jugendliche führte keinerlei Ausweisdokumente mit sich. Die Erziehungsberechtigten wurden verständigt, woraufhin die Mutter des 17-Jährigen, mit seinem Ausweisdokument vor Ort erschien.
In ihrem Beisein eröffneten die Bundespolizisten dem Jungen, dass er nun Anzeigen wegen des unerlaubtem Besitzes von Betäubungsmitteln, Verstoß gegen das Waffengesetz sowie unbefugtem Aufenthalt in den Gleisen erhält. Anschließend übernahm die Mutter ihren Sprössling in ihre Obhut.
In welche Gefahren sich Kinder und Jugendliche durch ihren Aufenthalt im Gleisbereich begeben ist ihnen oft leider nicht bewusst. Glücklicherweise ist dieses Mal nichts Schlimmeres passiert. In diesem Zusammenhang und mit Hinblick auf die derzeitigen Osterferien weist die Bundespolizei erneut darauf hin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze!
Die Kinder und Jugendlichen begeben sich mit ihrem Handeln in Lebensgefahr. Die Züge nähern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann.
Die Bundespolizei bittet darum, dass Erziehungsberechtigte ihre Kinder wiederholt auf die Gefahren hinweisen. Kostenlose Flyer zu dieser Problematik werden gern zur Verfügung gestellt. Zudem wird sich eine Präventionsbeamtin der Bundespolizeiinspektion Magdeburg des Sachverhalts annehmen, mit den Jugendlichen Kontakt aufnehmen und sie diesbezüglich noch einmal sensibilisieren.