Die Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD), in Ostdeutschland geboren und aufgewachsen, begeht die Feier zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes. Das Jubiläum sei keinesfalls nur aus der westdeutschen Perspektive wichtig. „Genau für die Grundrechte im Grundgesetz sind ja viele mutige Menschen ´89 im Osten auf die Straße gegangen. Für Reisefreiheit, für freie Wahlen, für Meinungsfreiheit, für Pressefreiheit. Genau diese Rechte wollten wir für Ostdeutschland, und wir haben sie uns erkämpft. Sie gelten jetzt für ganz Deutschland. Deswegen feiern wir dieses Jahr 75 Jahre Grundgesetz, verbunden mit 35 Jahren friedliche Revolution“, sagte sie im Interview mit dem TV-Sender phoenix beim Bürgerfest in Bonn.
Nach der Wende 1990 wäre es zwar wünschenswert gewesen, an einer gemeinsamen Verfassung zu arbeiten, doch damals sei der Druck groß gewesen. „Gerade die Ostdeutschen wollten in großen Teilen die deutsche Einheit. Wir wollten, dass es zügig kommt. Deswegen musste auch zügig gehandelt werden“, so Schwesig bei phoenix. Das Grundgesetz gelte nun für ganz Deutschland. Viele Bürgerinnen und Bürger fänden die Verfassung gut. Aber, so Schwesig weiter: „Wir sollten dafür sorgen, dass diese Werte auch im Alltag gelebt werden. Das ist die größte Aufgabe, die Deutschland hat.“
Quelle: phoenix-Presseteam
Foto: Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig © Bundesrat | Steffen Kugler