Bundesumweltminister Steffi Lemke: „Meine Gedanken sind bei den Mitgliedern der Crew des verunglĂŒckten Frachters und bei den EinsatzkrĂ€ften, die vor der Nordseeinsel Ameland versuchen, eine Katastrophe zu verhindern. Ein ganz normaler Autotransport auf dem Seeweg entwickelt sich möglicherweise zu einer Umweltkatastrophe ungekannten AusmaĂes. Das erfĂŒllt mich mit tiefer Sorge. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das verunglĂŒckte Schiff sinkt. Sollte das passieren, können groĂe Mengen Treibstoff und weitere umweltschĂ€dliche Schadstoffe aus der Ladung des Frachters das empfindliche Ăkosystem der Nordsee groĂflĂ€chig verschmutzen.
Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer ist ernsthaft in Gefahr. Das gilt es mit allen KrĂ€ften zu verhindern. Es freut mich zu hören, dass die grenzĂŒbergreifende Kooperation zwischen dem Havariekommando und den niederlĂ€ndischen Spezialisten so gut funktioniert. Im Moment mĂŒssen die Expertinnen und Experten einen Bergungsplan entwickeln. Deutschland wird alles zur VerfĂŒgung stellen, was helfen kann.“
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (26. Juli) ist es auf dem Autotransporter FREMANTLE HIGHWAY vor der KĂŒste der Niederlande auf Höhe der Insel Ameland zu einem Brand gekommen. Das Schiff befindet sich in niederlĂ€ndischen GewĂ€ssern, die Einsatzleitung liegt bei den niederlĂ€ndischen Behörden. An Bord befinden sich an Schadstoffen 1.600 Tonnen Schweröl (VLSFO) und weitere 200 Tonnen Marinediesel (LSMGO). Hinzukommen mögliche Tankinhalte der transportierten Fahrzeuge sowie VerbrennungsrĂŒckstĂ€nde und Löschwasser.
Das Havariekommando geht derzeit davon aus, dass die Schiffsstruktur von dem Feuer stark beschÀdigt wird. Infolgedessen kann es zum Sinken des Schiffes sowie einer Freisetzung der Schadstoffe kommen. AbhÀngig von den Wind- und StrömungsverhÀltnissen kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Falle einer Freisetzung ein Verdriften der Schadstoffe in Richtung deutscher GewÀsser möglich ist. Damit besteht auch im Nationalpark Wattenmeer die Gefahr der Verschmutzung. Mit seiner einzigartigen Natur, vielen bereits bedrohten Tier- und Pflanzenarten und seinen durch Ebbe- und Flut geprÀgten LebensrÀumen ist das Wattenmeer besonders empfindlich.
Foto: Steffi Lemke MdB (c) BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen