Magdeburg. Das regionale Übergangsmanagement zum Berufseinstieg junger Menschen in Sachsen-Anhalt hat sich in den vergangenen sieben Jahren bewährt. Dieses Fazit wurde auf dem zweitägigen Fachkongress des Landesprogramms Regionales Übergangsmanagement (RÜMSA) gezogen. Am 1. und 2. Juni 2022 kamen Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle (Saale) zusammen, um eine Bilanz zu ziehen und den Blick in die Zukunft zu richten. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen der Landes-netzwerkstelle RÜMSA und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung organisiert.
Im Vordergrund stand die Frage, welche Strukturen junge Menschen auf ihrem Weg in das Berufsleben am besten unterstützen. Die Fachleute kamen überein, dass für einen erfolgreichen Übergang die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagenturen, Jobcentern, Jugendämtern und regionalen Projekten der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen maßgeblich sei. Insbesondere die Jugendberufsagenturen verzahnen Behörden und Rechtskreise enger miteinander, damit Reibungsverluste bei der Besetzung eines Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes so gering wie möglich gehalten werden.
Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) unterstreicht die Wichtigkeit dieser Verzahnung: „Unser Ziel ist, dass junge Menschen auf dem Weg in ihre Wunschausbildung nicht ins Stolpern kommen. Gerade am Übergang von der Schule in den Beruf braucht es Orientierung und individuelle Unterstützung. Die Zusammenarbeit von Schulen, Arbeitsagentur und Jugendarbeit ist der Schlüssel, damit Jugendliche ihre beruflichen Potentiale entfalten können.“
Die Bedeutung der Zusammenarbeit der Institutionen für den gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf betont auch Markus Behrens, Vorsitzender der Arbeitsagentur-Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen: „Vor Start des Programmes RÜMSA gab es zwar Zusammenarbeit zwischen den Leistungsträgern, aber man konnte nicht von einer flächendeckenden, systematischen und gemeinsamen Bearbeitung von regionalen Herausforderungen sprechen. Für einen qualitativen Quantensprung brauchte es ein Programm, um den Aufbau von Strukturen zu unterstützen – die Idee von RÜMSA war geboren.“
Dr. Barbara Kiepenheuer-Drechsler, Leiterin der Landesnetzwerkstelle RÜMSA, warf einen wissenschaftlichen Blick auf die Entwicklung von Jugendberufsagenturen und das Landesprogramm RÜMSA: „Die verstärkte Zusammenarbeit kann sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die jungen Ratsuchenden als Mehrwert erlebt werden. Die Qualität der Beratung profitiert.“
Im Interesse der regionalen Unternehmen und für eine nachhaltige Wirkung der Arbeit mit jungen Menschen am Übergang von der Schule ins Berufsleben soll die gute Kooperation zwischen Arbeitsmarktakteuren, Schulen und regionalen Kooperationspartnern fortgesetzt werden.
Der bundesweite Fachkongress RÜMSA war zugleich die Abschlussveranstaltung des Landesprogramms, welches seit 2015 in 13 Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt umgesetzt wird. Die regionalisierte Arbeitsmarktpolitik das Landes wird auch weiterhin junge Menschen am Übergang von der Schule in eine Ausbildung unterstützen. Im neuen Landesprogramm REGIO AKTIV können Angebote zum Beispiel zur Organisation von Praktika, zur intensiven Beratung und Begleitung Jugendlicher vor dem Ausbildungseinstieg und Maßnahmen zur Steigerung der Qualität und der Attraktivität von Ausbildung gefördert werden.
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