Der Koalitionsvertrag steht: Nach Abschluss der Verhandlungen zwischen Union und SPD steht Deutschland vor einem politischen Neustart mit Friedrich Merz. Auf die kĂŒnftige Regierung warten groĂe Herausforderungen, sowohl innen- als auch auĂenpolitisch. Caren Miosga wird den designierten Bundeskanzler zu seinen PlĂ€nen und Antworten fĂŒr die drĂ€ngendsten Probleme befragen. Wie kann Friedrich Merz Vertrauen zurĂŒckgewinnen? Wie soll die Wirtschaft gestĂ€rkt werden? Und welche Rolle wird Deutschland in der europĂ€ischen und internationalen Politik kĂŒnftig spielen?
Friedrich MerzÂ
Seit der Vorstellung des Koalitionsvertrages von Union und SPD am Mittwoch dieser Woche ist klar: Friedrich Merz wird Anfang Mai voraussichtlich zum nĂ€chsten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewĂ€hlt werden. Der CDU-Politiker ist seit 2022 Bundesvorsitzender seiner Partei sowie Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und war OppositionsfĂŒhrer im 20. Deutschen Bundestag sowie Kanzlerkandidat der Union fĂŒr die Bundestagswahl 2025.
Seit 1972 Mitglied seiner Partei, gehörte Merz von 1989 bis 1994 dem EuropĂ€ischen Parlament an. Er war zwischen 1994 und 2009 und ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er bereits von 2000 bis 2002 erstmals Fraktionsvorsitzender der Union war. Nach seinem Ausscheiden wechselte der wirtschaftsliberale Jurist in die Wirtschaft, arbeitete als Anwalt und hatte ĂŒber Jahre diverse Aufsichtsratsposten in Unternehmen inne. Vergeblich griff er 2018 und 2021 nach dem Parteivorsitz, bevor er im dritten Anlauf im Januar 2022 mit fast 95 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen CDU-Chef gewĂ€hlt wurde.
Im Wahlkampf hatte Merz fĂŒr einen Politikwechsel geworben und sich fĂŒr eine restriktivere Migrationspolitik, die Abschaffung des BĂŒrgergelds und eine klare UnterstĂŒtzung der Ukraine eingesetzt. Bei der Bundestagswahl im Februar erreichten CDU und CDU gemeinsam 28,6 Prozent der Stimmen.