Am Abend der Bundestagswahl zieht Caren Miosga mit ihren GĂ€sten eine eingehende Bilanz der Wahlergebnisse: Können Union und SPD eine GroĂe Koalition bilden, reicht es auch fĂŒr Schwarz-GrĂŒn oder kommt es erneut zu einem Dreier-BĂŒndnis? Welche Themen haben die WĂ€hler bewegt? Wie verĂ€ndert sich die politische Landschaft Deutschlands? Und wie zĂŒgig kann angesichts des Wahlergebnisses eine Regierungsbildung vonstatten gehen?
Die GĂ€ste:
Jens Spahn
Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende strebt bei der Bundestagswahl ein Ergebnis âdeutlich ĂŒber 30â Prozent an und setzt auf eine Regierung unter einem Kanzler Friedrich Merz. Im Wahlkampf betont er, dass ein klarer Politikwechsel notwendig sei, um Deutschland wieder auf Kurs zu bringen und das Vertrauen der Menschen in die Politik zurĂŒckzugewinnen. Migration und Wirtschaft stĂŒnden dabei im Mittelpunkt.
Franziska Brantner
Die Bundesvorsitzende von BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen kĂ€mpft mit ihrer Partei nach aktuellen Umfragen darum, zweitstĂ€rkste Kraft im Land zu werden. Eine Aussicht auf das Kanzleramt scheint es fĂŒr ihren Kandidaten Robert Habeck nicht zu geben, doch Brantner sieht Potenzial fĂŒr ein schwarz-grĂŒnes BĂŒndnis. Sie kritisiert daher Markus Söders AusschlieĂen dieser Koalitionsoption. Eine Zusammenarbeit unter Demokraten sei fĂŒr Brantner entscheidend, um Populisten und Autokraten keinen Raum zu lassen.
Alexander Schweitzer
Der SPD droht laut Umfragen ein historisch schlechtes Wahlergebnis. Will die Partei in Regierungsverantwortung bleiben, mĂŒsste sie voraussichtlich wieder mit der Union koalieren. Als MinisterprĂ€sident einer eigenen Dreierkoalition appelliert er an die nĂ€chste Regierung, klare Vereinbarungen zu treffen und Diskussionen intern und konstruktiv zu fĂŒhren. In Rheinland-Pfalz regiert die SPD seit 2021 zusammen mit den GrĂŒnen und der FDP.
Dagmar Rosenfeld
Die Mitherausgeberin von The Pioneer analysiert die Wahlergebnisse, blickt auf mögliche Koalitionsoptionen und die inhaltlichen Herausforderungen fĂŒr die nĂ€chste Regierung. Diese sollte vor allem effizient und kompromissfĂ€hig zugleich sein â mit einem sicher durch Krisen fĂŒhrenden Kanzler. Rosenfeld rechnet mit einer deutlichen Abwanderung von SPD-WĂ€hlern zur AfD. Eine schwarz-grĂŒne Koalition hĂ€lt sie wegen der ablehnenden Haltung der CSU gegenĂŒber den GrĂŒnen fĂŒr unwahrscheinlich.