OsnabrĂŒck (ots) – Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt mahnt, sowohl Antisemitismus als auch Schwulenfeindlichkeit wĂŒrden in Deutschland immer stĂ€rker. „Wenn wir nicht aufpassen, haben wir hier bald VerhĂ€ltnisse wie in den Niederlanden oder in Frankreich“, warnte Wendt im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). Es gebe eine toxische Verbindung zwischen Linksextremisten und Islamisten. „Die Linksextremisten beschrĂ€nken sich auf den Antisemitismus, wĂ€hrend die Islamisten alles als Feind markieren, was nicht in ihr Weltbild passt. Die Verletzlichen in der Gesellschaft werden immer weiter zurĂŒckgedrĂ€ngt, das betrifft ĂŒbrigens auch die Frauen.“ Dazu passe auch der Vorschlag der Berliner GrĂŒnen nach eigenen Abteilen fĂŒr Frauen in U-Bahnen. Da mĂŒsse man sich fragen, was als nĂ€chstes komme. Wendt fordert hĂ€rtere Strafen fĂŒr TĂ€ter und eine bessere Ausstattung der Polizei, vor allem mit Videotechnik.
Der israelische Botschafter in Deutschland Ron Prosor lobt die klaren Worte der Berliner PolizeiprĂ€sidentin Barbara Slowik: „Die PolizeiprĂ€sidentin Slowik beweist echten Mut. Um ein Problem zu lösen, muss man es erst klar benennen“, sagte er der NOZ. „Die Polizei arbeitet Tag und Nacht, um die Sicherheit aller Berliner sicherzustellen. Die Sicherheitsbehörden brauchen dabei breite RĂŒckendeckung und die richtigen Ressourcen“, so Prosor weiter. Berlin mĂŒsse fĂŒr alle sicher sein, „ĂŒberall und fĂŒr jeden.“
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein zeigt sich bestĂŒrzt anlĂ€sslich des Befunds der Berliner PolizeiprĂ€sidentin: „Ich gehe davon aus, dass Frau Slowik Erkenntnisse hat, die sie zu den geĂ€uĂerten Bedenken veranlasst haben und nehme diese daher sehr ernst“, sagt Klein der NOZ. Minderheiten sollten, egal wo in Deutschland, sicher und angstfrei leben können. Das sei einer der wichtigsten Gradmesser unserer Demokratie. „Und ich möchte an dieser Stelle die Berliner Polizei ausdrĂŒcklich loben fĂŒr ihren besonnenen und unermĂŒdlichen Einsatz fĂŒr dieses Ziel.“
Foto: Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG (c) Tomas Moll