Halle (ots) – Der Chef der Infra-Leuna in Sachsen-Anhalt, Christof GĂŒnther (Foto), fordert, russisches Erdgas wieder ĂŒber Pipelines nach Deutschland zu liefern. „Es ist auch unplausibel, dass wir russisches LNG (FlĂŒssiggas) importieren, aber die Pipelines abgestellt sind“, sagte der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des gröĂten deutschen Chemieparks der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Wochenendausgabe). So habe zum Beispiel die Abstellung der Pipeline ĂŒber die Ukraine im Dezember letzten Jahres „zu einem weiteren Preissprung gefĂŒhrt. Ăber die letzten zwölf Monate hat sich der Gaspreis verdoppelt“, beklagte der GeschĂ€ftsfĂŒhrer. „Wir begehen bald den dritten Jahrestag des Kriegsbeginns. Jetzt soll das 16. Sanktionspaket beschlossen werden. Zeit, um die Strategie zu ĂŒberdenken“, sagte er dem Blatt weiter. Erdgas sei zwar nicht sanktioniert worden. „Nun wurde der Import de facto eingestellt und der Schaden ist da. Aber der Krieg hĂ€lt an. Es sterben weiter Menschen. Erfolg sieht anders aus“, sagte GĂŒnther.
Die Situation der chemischen Industrie habe sich im vergangenen Jahr weiter verschlechtert, beklagte GĂŒnther gegenĂŒber dem Blatt. „Die Energiepreise in Deutschland sind nicht wettbewerbsfĂ€hig. Das Energieangebot muss ausgebaut werden, damit die Preise sinken“, so GĂŒnther weiter.
Bild: Dr. Christof GĂŒnther (c) InfraLeuna GmbH