Clemens Fuest zur EZB-Entscheidung: „Besser spät als nie“

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Die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank hat ifo-Präsident Clemens Fuest begrüßt. „Besser spät als nie“, sagte er am Donnerstag in Berlin.

„Die 0,75 Prozent sind ein richtiger Schritt. Dennoch bleibt die Geldpolitik sehr expansiv. In den nächsten Monaten werden weitere Zinserhöhungen folgen müssen. Die Zinsen sind nach wie vor sehr niedrig, und die Inflationserwartungen der privaten Haushalte steigen immer weiter an. Die EZB hat noch nicht begonnen, den Bestand an gekauften Staatsanleihen abzubauen. Auslaufende Anleihen werden durch neue ersetzt. Es ist wichtig, dass die von der EZB angekündigten weiteren Zinsschritte tatsächlich bald kommen. Den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik wegen der Aussicht auf einen Konjunkturabschwung zu verschieben, würde die Kosten der Inflationsbekämpfung nur steigern. Außerdem ist der Abschwung vor allem durch Angebotsverknappung verursacht, deshalb ist es richtig, dass die EZB die Nachfrage dämpft.“

Clemens Fuest (Foto)
Präsident des ifo Instituts