Nobelpreis fĂŒr Literatur 2022 / Der berĂŒhrende Brief der französischen Bestsellerautorin an ihre tote Schwester
Ein Sonntag im August 1950, die kleine Annie spielt drauĂen im Garten, ihre Mutter steht am Zaun und plaudert mit der Nachbarin. Eine folgenreiche Plauderei, denn so erfĂ€hrt Annie, dass ihre Eltern vor ihrer Geburt bereits eine Tochter hatten, die sechsjĂ€hrig an Diphtherie gestorben war. Ăber diese Schwester wird Annie von ihren Eltern niemals wieder ein Wort hören und sie wird ihrerseits niemals nach der Verstorbenen fragen.
Doch auch dieses dauerhafte Beschweigen formt eine Geschichte und verleiht der toten Schwester â dem anderen MĂ€dchen â eine Gestalt. Und es prĂ€gt Annies Persönlichkeit und Charakter, die IdentitĂ€t der Nachgeborenen.
Vier oder fĂŒnf Fotografien, das Grabmal, einige wenige GegenstĂ€nde, ein paar Murmeln â darĂŒber versucht Annie Ernaux Jahrzehnte spĂ€ter dem Leben ihrer ungekannten Schwester schreibend auf die Spur zu kommen.
Annie Ernaux hat einen Brief an ihre Schwester geschrieben, die sie nicht hat kennenlernen können â einen Brief von ĂŒberwĂ€ltigender Klarheit und zarter Traurigkeit, ĂŒber Trennendes und Gemeinsames, ĂŒber Kindheit und Geschichte und ĂŒber SchicksalsschlĂ€ge, die eine Familie auf immer verĂ€ndern.
Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig BĂŒcher werden von Kritik und Publikum gleichermaĂen gefeiert. FĂŒr ihr Werk wird sie 2022 mit dem Nobelpreis fĂŒr Literatur ausgezeichnet..
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
10.10.2022
Verlag
Suhrkamp
Seitenzahl
80
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-518-22539-4
18,00 âŹ
inkl. gesetzl. MwSt.
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