Ausstieg aus Glyphosat trotz verlÀngerter EU-Zulassung ⹠Schnelle Zulassung macht Einsatz von PelargonsÀure möglich ⹠DB arbeitet weiter an innovativen Verfahren zur Vegetationskontrolle
(Berlin, 12.03.2023) Die Deutsche Bahn (DB) wird ab 2023 auf Glyphosat verzichten. Damit setzt der Konzern seinen bereits im Jahr 2019 angekĂŒndigten Ausstieg aus der Anwendung des Herbizids konsequent um. Die EU-Kommission hat zuletzt Ende 2022 eine VerlĂ€ngerung der Zulassung von Glyphosat bis Dezember 2023 beschlossen. Als Alternative gegen den Bewuchs im Gleis setzt die DB auf ein nachhaltiges Vegetationsmanagement, das ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener MaĂnahmen vorsieht. Dazu gehören unter anderem die digitale Vegetationskontrolle, der Einsatz mechanisch-manueller Verfahren sowie die Nutzung von PelargonsĂ€ure.
Die Zulassung fĂŒr den Einsatz von PelargonsĂ€ure erfolgte im Februar 2023 durch das Bundesamt fĂŒr Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in enger Abstimmung mit dem federfĂŒhrenden Bundesministerium fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium fĂŒr Digitales und Verkehr (BMDV). Der Einsatz von PelargonsĂ€ure ist noch vorbehaltlich der Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamts (EBA).
Dr. Richard Lutz, DB-Vorstandsvorsitzender: âWir halten Wort und steigen 2023 komplett aus der Nutzung von Glyphosat aus. Damit ĂŒbernehmen wir als DB Verantwortung fĂŒr einen umwelt- und klimafreundlichen Schutz der Gleisanlagen. Nachdem wir eine Vielzahl an alternativen Verfahren geprĂŒft haben, freut es mich, dass wir zukĂŒnftig auf eine ökologische Alternative zu Glyphosat setzen können.“ Â
Cem Ăzdemir, Bundesminister fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft: âDie Deutsche Bahn geht einen wichtigen Schritt hin zum vollstĂ€ndigen Glyphosat-Ausstieg, wie wir ihn im Koalitionsvertrag vereinbart haben. Ich unterstĂŒtze dieses verantwortungsvolle Konzept fĂŒr mehr Artenschutz ausdrĂŒcklich. Insbesondere freue ich mich, wie konsequent und ambitioniert die DB das Ziel verfolgt, langfristig einen ökologischeren Bahnbetrieb zu gewĂ€hrleisten.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister fĂŒr Digitales und Verkehr: âDass es der Deutschen Bahn möglich ist, Glyphosat durch ein neues Herbizid zu ersetzen, verdeutlicht, wie wichtig Innovation und Fortschritt fĂŒr unser Land sind. Sie sind die Grundlage fĂŒr neue Lösungen und damit fĂŒr mehr Umwelt- und Artenschutz.“
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Eine zuverlĂ€ssige Vegetationskontrolle ist Voraussetzung fĂŒr einen sicheren Bahnbetrieb, denn Wurzelwachstum im Gleisbett beeintrĂ€chtigt dessen FunktionsfĂ€higkeit. Neben der chemischen Vegetationskontrolle treibt die DB verstĂ€rkt auch alternative Verfahren voran und steht dazu in intensivem Austausch mit anderen europĂ€ischen Bahnen â insbesondere der ĂBB, SBB und SNCF. So arbeitet der Konzern unter anderem an einer technologischen Weiterentwicklung von Electro Weeding und MĂ€happaraten, beispielsweise einer halbautonomen MĂ€hraupe. FĂŒr den Einsatz im Bahnbetrieb stehen diese innovativen Verfahren derzeit noch nicht zur VerfĂŒgung.
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Bereits seit 2020 hat die DB den Einsatz von Glyphosat gegenĂŒber 2018 mehr als halbiert. Unter anderem haben moderne Kamerasysteme zur Pflanzenerkennung zu einer prĂ€ziseren Ausbringung und damit Reduzierung von Glyphosat beigetragen. Weite Teile des deutschen Streckennetzes wurden seither nicht mehr mit dem Herbizid behandelt.
Foto (c) DB AG / Volker Emersleben