Mengenziel beim Biokraftstoff HVO wird bereits zwei Jahre frĂŒher erreicht âą DB investiert bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausstieg aus dem Diesel âą Konzern bleibt technologieoffen und setzt auf alternative Kraftstoffe sowie Batterie- und Wasserstofftechnologie
(Berlin, 3. Januar 2023) Die Deutsche Bahn (DB) kommt beim Abschied vom Diesel schneller voran als geplant: Mit 17 Millionen Litern des Biokraftstoffs HVO setzt die DB 2023 bereits die doppelte Menge an Biokraftstoff in ihren Dieselloks ein wie ursprĂŒnglich einkalkuliert. Damit erreicht der Konzern sein selbstgestecktes Mengenziel fĂŒr 2025 bereits zwei Jahre frĂŒher. Grund dafĂŒr ist vor allem die erfolgreich voranschreitende Umstellung von Dieseltankstellen auf HVO. Zudem haben die positiven Erfahrungen im Betrieb das Vertrauen in den Kraftstoff HVO gestĂ€rkt.
Rund 1.000 Fahrzeuge hat die DB bereits 2022 fĂŒr die Betankung des klimafreundlichen Biokraftstoffs HVO zugelassen, die GĂŒterverkehrstochter DB Cargo hat mit 800 Fahrzeugen bereits die gesamte Flotte fĂŒr den Biokraftstoff freigegeben. In den kommenden fĂŒnf Jahren werden auch die restlichen 2.000 Dieselfahrzeuge der DB-Bestandsflotte folgen. Mit den ersten MaĂnahmen zum Dieselausstieg spart die DB bis 2025 mindestens 50.000 Tonnen COâ.
DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: âDer Abschied vom Diesel ist bei der DB beschlossene Sache. Wir setzen alles daran, die Bahn noch grĂŒner zu machen. Insgesamt investieren wir bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau neuer Antriebe und Kraftstoffe und kommen so der klimaneutralen Bahn Schritt fĂŒr Schritt nĂ€her.“
Der Ausstieg aus dem Diesel ist fĂŒr die DB ein wichtiger Hebel zur KlimaneutralitĂ€t 2040. Dabei verfolgt der Konzern einen technologieoffenen Ansatz. Bei Diesel-Bestandsfahrzeugen setzt die DB vor allem auf alternative Kraftstoffe wie den Biokraftstoff HVO, hergestellt aus biologischen Rest- und Abfallstoffen. Der Biokraftstoff verursacht bilanziell 90 Prozent weniger COâ-Emissionen als Diesel und fĂŒr die Herstellung werden keine zusĂ€tzlichen AnbauflĂ€chen genutzt, die in Konkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion stehen. Bei Neufahrzeugen setzt die DB auf neue Antriebsformen â wie etwa Wasserstoff und Batterietechnologie. Diese MaĂnahmen ergĂ€nzen in ihrer Wirkung die klassische Elektrifizierung ĂŒber Oberleitungen und elektrische Traktion.
Erste Erfolgsprojekte bei Wasserstoff und Batterie
Im Projekt H2goesRail entwickelt der Konzern gemeinsam mit Siemens eine mobile Wasserstofftankstelle sowie den Wasserstoffzug Mireo Plus H. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) betreibt der Konzern seit Dezember 2022 die weltweit gröĂte Wasserstoffflotte und ĂŒbernimmt in seinem Werk in Frankfurt-Griesheim die Wartung und Instandhaltung der ZĂŒge.
Im vergangenen Jahr konnte der erste Batteriezug von Alstom erfolgreich im Fahrgastbetrieb getestet und Erfahrungen im Betrieb und in der Instandhaltung gesammelt werden. Auch die Entwicklung einer neuen innovativen Energie-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag fĂŒr den Ausstieg aus dem Diesel. Beim Einsatz von BatteriezĂŒgen ist statt einer durchgĂ€ngigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers mit der neuen Technologie nur noch die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder einzelner Bahnhöfe notwendig. In Schleswig-Holstein kommt diese Zukunftstechnologie ab Ende 2023 erstmalig zum Einsatz und hat bundesweit Vorbildfunktion.
Foto Copyright: Deutsche Bahn AG / Anastasia Schuster