Zur Debatte um das Vergabegesetz in Sachsen-Anhalt sagt Wulf Gallert (Foto), wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke:
âDas Hickhack um das Vergabegesetz ist eine BankrotterklĂ€rung der Landesregierung, deren Koalition dieses Gesetz selbst erst vor einem Jahr auf den Weg gebracht hat. CDU und FDP haben sich damals fĂŒr dieses Gesetz feiern lassen, jetzt gibt es die Kehrtwende und die Landesregierung kritisiert ihr eigenes Gesetz. Das ist Augenwischerei. Es war von vornerein klar, dass die Berichtspflichten fĂŒr die Unternehmen vereinfacht und zeitgleich die Schlupflöcher fĂŒr Lohndumping trotz Vergabegesetz geschlossen werden mĂŒssen.
Die Linke hat das Vergabegesetz von Beginn an kritisiert, weil es aus Sicht der Arbeitnehmer viel zu inkonsequent ist. Dieses Gesetz bleibt bei der Sicherung der Tariftreue, den Sozialstandards und beim Wettbewerb bei der Vergabe von öffentlichen AuftrĂ€gen unter allen Erwartungen. Das zentrale Problem dieses Gesetzes ist die Nicht-ErfĂŒllung der eigenen AnsprĂŒche.
Sachsen-Anhalt ist immer noch eines der gröĂten BilliglohnlĂ€nder und Spitzenreiter beim Anteil der Leiharbeiter in den Betrieben. BeschĂ€ftigte in Sachsen-Anhalt verdienen unter dem ostdeutschen Durchschnitt. Deshalb muss der Mindestlohn auf 15 Euro pro Stunde erhöht werden und das Vergabegesetz verbessert werden. Es braucht einen Vergabemindestlohn, der ĂŒber dem gesetzlichen Mindestlohn liegt und damit Unternehmen motiviert, TarifvertrĂ€ge abzuschlieĂen, um öffentliche AuftrĂ€ge bekommen zu können. DafĂŒr setzt sich Die Linke ein.â
Text/Foto: Fraktion DIE LINKE Sachsen-Anhalt am 13. November 2024