Berlin. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und GaststĂ€ttenverbandes (DEHOGA Bundesverband) belegen die katastrophalen Umsatzverluste im fĂŒr das Gastgewerbe besonders wichtigen Weihnachts- und SilvestergeschĂ€ft. âDer Umsatz unserer Branche brach im Dezember um die HĂ€lfte gegenĂŒber dem Vorkrisenjahr 2019 einâ, erklĂ€rt DEHOGA-PrĂ€sident Guido Zöllick. Die Folgen: 55,7 Prozent der Unternehmer sehen ihren Betrieb aktuell in seiner Existenz gefĂ€hrdet. Bereits im November betrug der Umsatzverlust – 34,1 Prozent. âVielfach sind LiquiditĂ€tsreserven aufgebraucht. Deshalb erwarten wir jetzt von der Politik, dass alle Unternehmen die notwendige finanzielle UnterstĂŒtzung bekommen, die ihre Existenz und den Erhalt der ArbeitsplĂ€tze sichernâ, so Zöllick.
Verantwortlich fĂŒr die erheblichen Umsatzverluste sind die seit Wochen geltenden 2G oder 2G Plus-Zugangsregelungen, KontaktbeschrĂ€nkungen, Veranstaltungsverbote, Sperrzeitregelungen sowie SchlieĂungen von Clubs und Discotheken. âDie VerschĂ€rfungen bei den Corona-Regeln treffen die Branche erneut sehr hartâ, sagt Zöllick.
GemÀà der DEHOGA-Umfrage belĂ€uft sich der UmsatzrĂŒckgang fĂŒr das Gesamtjahr 2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 auf durchschnittlich 41,0 Prozent. Zu den aktuell gröĂten Herausforderungen zĂ€hlen die Unternehmer laut Umfrage: EinschrĂ€nkungen durch Verordnungen (77,2%), Absage von Veranstaltungen (64,9%), fehlende Nachfrage (60,2%), Mitarbeitergewinnung (44%), nicht ausreichende Hilfen (34,5%).
âJetzt kommt es darauf an, dass alle erneut betroffenen Unternehmen unabhĂ€ngig von ihrer GröĂe und Mitarbeiterzahl angemessene und wirksame UnterstĂŒtzung erhaltenâ, appelliert Zöllick. âDie VerlĂ€ngerung des Kurzarbeitergeldes wie auch der ĂberbrĂŒckungshilfen bis 31. MĂ€rz 2022 waren richtig und konsequent. Wenn die massiven BeschrĂ€nkungen weitere Wochen fortbestehen, ist es jedoch unerlĂ€sslich, dass die Hilfen verbessert werden mĂŒssen.â
Vor dem Bund-LĂ€nder-Treffen am Freitag fordert der DEHOGA-PrĂ€sident von der Politik keine Panikmache: âWeitere EinschrĂ€nkungen wĂ€ren fatal. Wir erwarten, dass die Corona-SchutzmaĂnahmen verhĂ€ltnismĂ€Ăig und fĂŒr das Gastgewerbe umsetzbar bleiben. Wenn die UmsĂ€tze niedriger sind als die laufenden Kosten, lohnt sich die Ăffnung einfach nicht mehr.â
An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich in der Zeit vom 3. Januar bis 6. Januar 2022 (9:30 Uhr) 9.300 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.
Foto © DEHOGA/Alois MĂŒller